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Ersatzwahlen in den Bundesrat Der Nebel lichtet sich langsam

Bis heute um Mitternacht können die FDP-Kantonalparteien noch weitere Kandidaten nominieren, bei der CVP läuft morgen Mitternacht die Bewerbungsfrist für Bundesratskandidaten ab.

Schon jetzt ist ziemlich klar: Bei der FDP wird es drei Kandidaten geben bei der CVP vier. Weitere ernsthafte Bewerber sind nicht zu erwarten.

FDP: Mit «KKS» wohl eine klare Sache

Bei der FDP ist die Ausgangslage ziemlich klar. Karin Keller-Sutter bleibt die unangefochtene Favoritin der Freisinnigen für die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann. Karin Keller-Sutter würde dreissig Jahre nach dem Rücktritt von Elisabeth Kopp das Frauentrauma der FDP im Bundesrat endgültig vergessen machen. Die 54-jährige Wilerin ist in Bern bestens vernetzt, führungserfahren und hat einen guten Draht in die Westschweiz. Ihre beiden Konkurrenten dürften ihre Wahl wohl nicht gefährden können.

Auch wenn Hans Wicki und Christian Amsler beide das Format für den Bundesrat haben, verblassen sie momentan völlig im Schatten von «KKS». Warum sich Ständerat Wicki überhaupt als «Alibikandidat» oder «Kanonenfutter» hat aufstellen lassen, bleibt unklar. Nicht so bei Christian Amsler: Der Regierungsrat dürfte wohl Bundesrat sagen und Ständerat meinen. Nach acht Jahren in der Regierung käme ein Wechsel ins Stöckli 2019 gelegen.

Die Kandidaturen im Überblick

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Nominierte FDP Kandidaten

  • Karin Keller-Sutter, Ständerätin, FDP/SG
  • Hans Wicki, Ständerat, FDP/NW
  • Christian Amsler, Regierungsrat, FDP/SH

Nominierte CVP Kandidaten

  • Peter Hegglin, Ständerat, CVP/ZG
  • Heidi Z’graggen, Regierungsrätin, CVP/UR
  • Elisabeth Schneider-Schneiter, Nationalrätin, CVP/BL
  • Viola Amherd, Nationalrätin, CVP/VS

CVP: Bekannte haben abgesagt

Bei der CVP ist noch nicht so klar, wer sich am 5. Dezember durchsetzen wird. Lange sah es danach aus, als ob ein männliches CVP-Schwergewicht versucht, Überfigur Doris Leuthard zu ersetzen. Doch es kam anders: Die bekannten CVP-Ständerate wie Graber, Engler, Lombardi und Bischof haben alle abgesagt.

Wie man hört, will die CVP nun eine Frau und einen Mann aufstellen. Auch wenn der Kanton Basellandschaft schon seit über 120 Jahren keinen Bundesrat mehr hatte, dürfte die Baselbieter CVP Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter mangels Regierungserfahrung wenig Chancen haben.

Die Urner Regierungsrätin Heidi Z’graggen hat 14 Jahre Regierungserfahrung, ihr fehlt aber das Netzwerk in Bundesbern. Parlamentarier mögen keine Outsider. So bleiben wohl Peter Hegglin, Ständerat aus dem Kanton Zug, und Viola Amherd, Nationalrätin aus dem Oberwallis übrig.

Richtungsentscheid beim CVP-Bundesrat

Auch wenn bei der FDP sehr vieles für Karin Keller-Sutter als Nachfolgerin von Johann Schneider-Ammann spricht, könnte die Bundesratswahl doch noch spannend werden.

Das Parlament wird zuerst den Ersatz für CVP Bundesrätin Doris Leuthard wählen. Sie war länger im Amt als Johann Schneider-Ammann. Noch vor der wahrscheinlichen Wahl von Keller-Sutter muss das Parlament also einen Richtungsentscheid treffen: Soll mit Peter Hegglin noch ein zweiter bürgerlicher Bundesrat rechts der Mitte gewählt werden oder braucht es ein Korrektiv mit der ein wenig mehr links positionierten Kandidatin Viola Amherd?

Ob sich Amherd oder Hegglin durchsetzen wird, ist momentan offen. Die entscheidende Frage wird sein: Schaffen es das Mitte-Links-Lager und die Frauen, im National- und Ständerat eine Mehrheit für Viola Amherd hinzukriegen. Das dürfte schwierig werden.

Christoph Nufer

Christoph Nufer

Leiter Bundeshausredaktion, SRF

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Christoph Nufer ist seit 2016 Leiter der Bundeshausredaktion des Schweizer Fernsehens SRF. Davor war er als EU-Korrespondent in Brüssel stationiert.

Video
Walliser CVP-Nationalrätin Viola Amherd will in den Bundesrat
Aus Tagesschau vom 24.10.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 27 Sekunden.
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