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Erstes Hallenturnier In der «Bubble» am Badminton Swiss Open in Basel

Dank aufwendigem Schutzkonzept kann das erste internationale Hallenturnier seit Corona in der Schweiz stattfinden.

In der Basler St. Jakobshalle duelliert sich derzeit die Crème de la Crème der weltweiten Badminton-Szene, darunter die aktuelle Weltmeisterin aus Indien sowie die Doppelolympiasiegerin aus Spanien. 250 Spielerinnen und Spieler aus 50 Nationen sind nach Basel an die Swiss Open gereist – trotz strenger Corona-Schutzmassnahmen und fehlendem Publikum.

Rekordhohe Zahl an Anmeldungen

Angemeldet hätten sich weit mehr, nämlich rund 600 Spieler. Das sei Rekord, sagt der Präsident des Organisationskomitees und Gründer des Turniers Christian Wackernagel. «Die Sportler brennen darauf, nach Monaten endlich wieder an einem Wettkampf teilnehmen zu können.» Komme hinzu, dass die Swiss Open eines der letzten Turniere sei, um wichtige Qualifikationspunkte für die Olympischen Spiele in Tokio diesen Sommer zu sammeln.

Die Sportler brennen darauf, endlich wieder an einem Wettkampf teilnehmen zu können.
Autor: Christian Wackernagel OK-Präsident

Dafür nehmen die Athletinnen und Athleten auch strenge Einschränkungen in Kauf. 30 Seiten lang seien die Auflagen gewesen, die der Badminton-Weltverband den Organisatoren gemacht habe, sagt Wackernagel.

Spieler klatschen sich ab
Legende: Die Spieler aber auch ihre Betreuer und Trainer leben während des Turniers in Basel einer eigenen Bubble. zvg Badminton Swiss Open Marco Kunz

Ähnlich wie bei einem Sport-Grossanlass wie den Tennis Australian Open, bewegen sich auch in Basel Spielerinnen, Betreuer, Schiedsrichterinnen und Helfer in einer abgeschirmten Blase – einer sogenannten Bubble. Anders als in Australien organisiert in Basel jedoch ein Hobby-Verein ohne bezahlter Geschäftsstelle das Turnier.

So funktioniert die Bubble

Es ist eine organisatorische Mammutaufgabe, die der Verein stemmen musste, um eine sichere Bubble für alle Involvierten aufzubauen. Wer am Turnier teilnimmt, musste schon vor der Abreise im Heimatland einen negativen Corona-Test vorweisen.

Gleich nach der Ankunft in Basel wurden die Ankömmlinge am Flughafen oder Bahnhof mit einem «Bubble-Bus» abgeholt und gleich ins Hotel transportiert, wo erneut ein Corona-Test anstand. Nach einem negativen Resultat durften die Teilnehmenden dann die eigentliche Bubble betreten, bestehend aus Hotel, Arena und Shuttlebus.

«Es geht vor allem um den Schutz der Teilnehmer, deshalb muss jeglicher Kontakt zur Bevölkerung vermieden werden», erklärt Wackernagel. Nur eine Person, ein Trainer einer Spielerin, sei bei der Ankunft positiv getestet worden. Beide befänden sich seither in einem Zimmer in Isolation. Am Freitag steht für alle in der Bubble dann ein dritter PCR-Test an.

Viel Herzblut von einem Hobby-Verein

Es sind vor allem die vielen Tests, die zu Mehrkosten in der Grössenordnung von rund 100'000 Franken beitragen. Neben den Kantonen Basel-Stadt und Baselland würde sich vor allem der Badminton-Weltverband am Grossteil der Mehrkosten beteiligen, so Wackernagel. Dies sei für die Organisatoren entscheidend, da wichtige Einnahmen aufgrund der fehlenden Zuschauer wegfielen.

Doppel auf dem Feld
Legende: Mehr als 600 Spielerinnen und Spieler aus 49 Nationen haben sich für das Basler Turnier angemeldet. zvg Badminton Swiss Open Marco Kunz

Das fehlende Publikum sei zwar schon ein Wermutstropfen, sagt der OK-Präsident, aber die Freude, dass das Turnier überhaupt stattfinden kann, überwiege. Das sei alles andere als selbstverständlich, denn dahinter stecke die Leistung von rund 100 freiwillige Helferinnen und Helfer, die ebenfalls Teil der Bubble sind und dementsprechend von der Aussenwelt abgeschnitten sind.

«Das Ganze ist ein enormer Kraftakt einer grossen Badminton-Familie», sagt Wackernagel mit Stolz in der Stimme.

Regionaljournal Basel, 28.02.2021, 17.30 Uhr ; 

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