Fast die ganze Schweiz liegt derzeit unter einer Schneedecke, und noch immer schneit es in weiten Teilen des Landes. Wer sich heute auf Skier oder ein Snowboard stellt, muss aber eines beachten: Die Lawinengefahr ist praktisch in den ganzen Alpen erheblich bis gross.
Besonders heikel ist die Situation in der Westschweiz, im Berner Oberland und in der Zentralschweiz, wie Gian Darms, Lawinenprognostiker vom WSL-Institut für Schnee und Lawinenforschung, erklärt: «Westlich des Flusses Reuss herrscht verbreitet grosse Lawinengefahr, dies ist die Gefahrenstufe vier von fünf.» Konkret heisse das, dass Lawinen sehr leicht ausgelöst und ziemlich gross werden können. «Es herrscht zudem die Gefahr von spontanen Lawinenabgängen.»
Wintersport nur in Hängen mit wenig Gefälle
Auch auf der übrigen Alpennordseite, zum Beispiel in den Glarner Alpen, sei die Lawinengefahr erheblich, sagt Darms. «Die Schneemassen können sich hier ebenfalls ohne das Zutun von Menschen lösen.» Die gleiche Gefahrenstufe herrsche auch in Graubünden und im Wallis.
Laut Darms müssen Tourenfahrer heute aber nicht auf Wintersport verzichten. «Wer nicht in Hängen mit einem Gefälle über 30 Grad unterwegs ist und auch nicht direkt über oder unter einem steilen Hang, kann problemlos im Tiefschnee Ski fahren.»
Entwarnung für die hohe Lawinengefahr gibt es auch in den kommenden Tagen nicht. Zwar würden in den nächsten zwei Tagen in der ganzen Schweiz keine neuen Schneefälle erwartet und es bleibe trocken. «Die Lawinengefahr geht infolge der kalten Temperaturen aber erst langsam zurück.»
Am vergangenen Wochenende waren in der Schweiz innerhalb von zwei Tagen insgesamt acht Menschen durch Lawinenabgänge getötet worden. Am schlimmsten traf es eine Tourengruppe am Piz Vilan im bündnerischen Prättigau: Fünf SAC-Angehörige kamen ums Leben. Drei weitere Tote gab es im Berner Oberland und im Toggenburg.