Warum diese Volksinitiative? Stein des Anstosses war der Lehrplan 21. Der erste Lehrplan, den Expertinnen und Experten aus 21 Kantonen zusammen ausgearbeitet haben und darin gemeinsame Ziele für die Schulen vorgeben.
Was sagen die Befürworterinnen und Befürworter? Sie verlangen, dass ein neuer Lehrplan weiterhin vom Bildungsrat ausgearbeitet werden soll. Aber: Neu soll auch das Parlament und nicht wie bisher nur die Regierung diesen Lehrplan genehmigen.
Die Kantone können sich sonst praktisch nicht mehr zum Lerninhalt äussern.
Der Weg über den Kantonsrat sei demokratischer, findet Mitinitiantin und SVP-Kantonsrätin Anita Borer: «Der Bildungsrat führt viele Diskussionen hinter verschlossenen Türen. Wir möchten im Parlament mitreden dürfen.» Damit bleibe die Entscheidung über Lerninhalte auch näher beim Volk, so Anita Borer.
Was sagen die Gegnerinnen und Gegner der Initiative? Näher beim Volk sei ein Lehrplan nicht, wenn das Parlament darüber abstimmt. Schliesslich seien die Mitglieder des Bildungsrates – zusammengesetzt aus neun Personen aus Wissenschaft und Bildung – selber auch Stimmbürger, argumentiert Jacqueline Peter. Sie ist SP-Kantonsrätin und präsidiert im Parlament die Bildungskommission.
Was heisst nah beim Volk? Auch Fachleute sind Stimmbürger und wollen das Beste für die Schüler.
Zudem sei der Lehrplan 21 im Kanton Zürich durchaus breit diskutiert worden, so Peter. In Form von mehreren Vernehmlassungen hätten sich die Politikerinnen und Politiker in die Diskussion einbringen können.
Wie geht es weiter mit dem Lehrplan 21 im Kanton Zürich? Dieser wird auf das Schuljahr 2018/2019 in den Zürcher Schulen eingeführt. Auch ein Ja zur Volksinitiative würde daran nichts ändern. Die Initiantinnen und Initianten zielen mit ihrer Vorlage also auf kommende Lehrpläne.