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Export von Kriegsmaterial Sieben Infografiken zu Waffen-Exporten aus der Schweiz

SRF hat die Exporte seit dem Jahr 2000 unter die Lupe genommen: Was Schweizer Unternehmen wohin exportieren.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Weltweit wurden in den vergangenen fünf Jahren so viele Waffen exportiert wie seit 1990 nicht mehr, so neue Zahlen des Sipri-Forschungsinstituts.
  • Die Schweizer Kriegsmaterial-Industrie dagegen verzeichnet weiterhin leicht rückläufige Exportzahlen.
  • Die Infografiken von SRF Data zeigen die Entwicklung der letzten 17 Jahre: Welche Waffen exportieren Schweizer Unternehmen in welche Länder?

Aus der Schweiz wurden im vergangenen Jahr Rüstungsgüter im Gesamtwert von 412 Millionen Franken exportiert – 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit setzt sich laut heute publizierten Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) ein mehrjähriger Trend fort. Seit 2011 sind die Exporte von Kriegsmaterial aus der Schweiz tendenziell rückläufig und haben den tiefsten Stand seit 2006 erreicht.

Die Abnehmer

Einer der wichtigsten Abnehmer von Schweizer Kriegsmaterial ist traditionell Deutschland. Das ist auch im Jahr 2016 so. Jeweils nur kurzfristig zu den wichtigsten Zielländern gehören kleinere Staaten, die in den Statistiken aufgrund einzelner Aufträge einen Spitzenplatz belegen, wie 2016 beispielsweise Südafrika.

Die «Exportschlager»

Fast 80 Prozent der Schweizer Kriegsmaterialexporte seit dem Jahr 2000 entfallen auf Güter aus vier verschiedenen Kategorien: Munition, Feuerleitgeräte (zum Beispiel Radar), Grosskaliberwaffen und Landfahrzeuge (zum Beispiel Panzer).

Der mit Abstand grösste Teil der Schweizer Kriegsmaterialexporte bestand auch 2016 aus Munition sowie dazugehörigen Bestandteilen. Laut mündlicher Aussage des Seco handelte es sich dabei insbesondere um Munition für automatische Waffen und Jagdgewehre.

Auch die Exporte von sogenannten Feuerleitgeräten bewegten sich 2016 auf einem gewohnt hohen Niveau. Neben Radaranlagen zur Steuerung von neu gelieferten Luftabwehrkanonen entfällt laut dem Seco ein grosser Teil dieser Kategorie auf Ersatzteile für bereits im Einsatz stehende Anlagen aus schweizerischer oder auch ausländischer Produktion. Top-Empfänger seit dem Jahr 2000 ist Saudi-Arabien, dessen Rolle im Jemen-Konflikt immer wieder zu Diskussionen im Bundesrat geführt hat.

Im Bereich Grosskaliberwaffen schlug 2016 insbesondere ein Auftrag der dänischen Marine für Flugabwehrkanonen im Umfang von 18 Millionen Franken zu Buche, wie das Seco verlauten lässt. Auch Pakistan wurde in dieser Kategorie im Umfang von 24 Millionen Franken beliefert.

Als Schweizer Exportschlager gilt der Piranha-Schützenpanzer der Firma Mowag. Allerdings ist auch der Export im Bereich Landfahrzeuge Jahr für Jahr abhängig von einzelnen Aufträgen. 2016 wurden in dieser Kategorie deshalb deutlich weniger Güter exportiert, darunter laut dem Seco hauptsächlich Ersatzteile.

Audio
Deutlich weniger Rüstungsexporte
aus Rendez-vous vom 21.02.2017. Bild: Symbolbild Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 36 Sekunden.

Geringer Anteil am Schweizer Aussenhandel

Die Brisanz, die den Kriegsmaterialexporten im öffentlichen Diskurs beigemessen wird, steht in einem gewissen Gegensatz zur tatsächlichen Bedeutung für den Schweizer Aussenhandel. Gesamthaft wurden laut der im Januar publizierten Aussenhandelsstatistik 2016 Güter im Umfang von fast 211 Milliarden Franken exportiert. Annähernd die Hälfte davon entfällt auf die Pharmaindustrie. Die Exporte der Rüstungsgüter-Branche machen gerade mal knapp 0,2 Prozent des gesamten Aussenhandels aus.

Alle Daten zum Download

Das Seco veröffentlicht seit dem Jahr 2000 jährliche Statistiken zu den Kriegsmaterialexporten aus der Schweiz. SRF Data hat diese Daten vereinheitlicht und bietet sie hier zum Download an.

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