- Die Pädagogische Hochschule in Muttenz (BL), Brugg-Windisch (AG) und Solothurn muss sparen.
- Wegen der Teuerung und steigender Studierendenzahlen hat sie ein strukturelles Defizit von fünf Millionen Franken.
- Das Angebot der PH soll nicht reduziert werden; stattdessen werden Professuren abgebaut und durch Fachgruppen ersetzt.
- Die Gewerkschaft kritisiert diese Pläne scharf. Es sei eine «Einladung zur chronischen Überlastung».
Hier werden die Lehrpersonen der Zukunft ausgebildet: an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Studiengänge sind sehr gefragt, in den letzten Jahren hat die Zahl der Studierenden kontinuierlich zugenommen.
Diese Zunahme – gepaart mit der Teuerung – macht der Hochschule zu schaffen. «Es war finanziell schon eng, aber jetzt müssen wir die Strukturen anpassen», sagt PH-Direktor Guido McCombie. Es gelte, ein strukturelles Defizit von fünf Millionen Franken einzusparen.
Neue Organisationsstruktur
Die Pädagogische Hochschule soll deshalb in Zukunft nicht mehr nach Professuren organisiert sein, sondern in grösseren, interdisziplinären Fachgruppen. Es gebe weiterhin Professoren, die forschen. Doch künftig geschehe dies nicht mehr in kleinen Gruppen einzelner Professuren, sondern in einer grösseren Fachgruppe für Forschung und Entwicklung, so der PH-Direktor.
Gleichzeitig muss die PH aber auch ihr Angebot anpassen, um weiter zu sparen. Das heisse aber nicht, dass das Angebot reduziert werde: «Wir bauen keine Fächer ab. Die Ausbildung zur Lehrperson ist vorgegeben. Wir müssen neue Formen ausprobieren, wie wir effizienter werden können, aber die Qualität trotzdem halten.»
Scharfe Kritik von der Gewerkschaft
Dieser Plan sei illusorisch, kritisiert die Gewerkschaft. «Wenn gleich viel Studierende mit weniger Personal ausgebildet werden, ist das nichts anderes als eine Einladung zur chronischen Überlastung», sagt Dariyusch Pour Mohsen, Regionalleiter des VPOD Aargau/Solothurn.
Ausbildungsinstitutionen zu schwächen, ist verantwortungslos.
Er fordert die vier Trägerkantone auf, ihre Beiträge zu erhöhen: «Wer in Zeiten des akuten Lehrpersonenmangels Ausbildungsinstitutionen schwächt, handelt verantwortungslos. Das muss auf politischer Ebene korrigiert werden.»
Von den Kantonen gibt es aber frühestens 2029 mehr Geld, bis dann sind die Gelder in den Leistungsaufträgen bereits vergeben. Das teilen die betroffenen Bildungsdirektionen mit.
Das Sparprogramm dürfte bis zu 40 Vollzeitstellen kosten. Betroffen wären alle drei Standorte in Muttenz, Brugg-Windisch und Solothurn. Der Grossteil der Stellen soll durch Pensionierungen und natürliche Fluktuation abgebaut werden.