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Fachhochschule Nordwestschweiz Pädagogische Hochschule muss Millionen einsparen

  • Die Pädagogische Hochschule in Muttenz (BL), Brugg-Windisch (AG) und Solothurn muss sparen.
  • Wegen der Teuerung und steigender Studierendenzahlen hat sie ein strukturelles Defizit von fünf Millionen Franken.
  • Das Angebot der PH soll nicht reduziert werden; stattdessen werden Professuren abgebaut und durch Fachgruppen ersetzt.
  • Die Gewerkschaft kritisiert diese Pläne scharf. Es sei eine «Einladung zur chronischen Überlastung».
Modernes Gebäude mit Glasfassade und 'nw' Logo.
Legende: Im Neubau der FHNW in Muttenz (BL) befindet sich unter anderem auch ein Standort der Pädagogischen Hochschule. Keystone/Gaetan Bally

Hier werden die Lehrpersonen der Zukunft ausgebildet: an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Studiengänge sind sehr gefragt, in den letzten Jahren hat die Zahl der Studierenden kontinuierlich zugenommen.

Diese Zunahme – gepaart mit der Teuerung – macht der Hochschule zu schaffen. «Es war finanziell schon eng, aber jetzt müssen wir die Strukturen anpassen», sagt PH-Direktor Guido McCombie. Es gelte, ein strukturelles Defizit von fünf Millionen Franken einzusparen.

Neue Organisationsstruktur

Die Pädagogische Hochschule soll deshalb in Zukunft nicht mehr nach Professuren organisiert sein, sondern in grösseren, interdisziplinären Fachgruppen. Es gebe weiterhin Professoren, die forschen. Doch künftig geschehe dies nicht mehr in kleinen Gruppen einzelner Professuren, sondern in einer grösseren Fachgruppe für Forschung und Entwicklung, so der PH-Direktor.

Modernes Bürogebäude mit Glasfassade und parkenden Autos.
Legende: Der Campus der FHNW in Brugg-Windisch im Kanton Aargau. Die Hochschule hat drei Standorte in drei Kantonen: Muttenz, Brugg-Windisch und Solothurn. SRF

Gleichzeitig muss die PH aber auch ihr Angebot anpassen, um weiter zu sparen. Das heisse aber nicht, dass das Angebot reduziert werde: «Wir bauen keine Fächer ab. Die Ausbildung zur Lehrperson ist vorgegeben. Wir müssen neue Formen ausprobieren, wie wir effizienter werden können, aber die Qualität trotzdem halten.»

Scharfe Kritik von der Gewerkschaft

Dieser Plan sei illusorisch, kritisiert die Gewerkschaft. «Wenn gleich viel Studierende mit weniger Personal ausgebildet werden, ist das nichts anderes als eine Einladung zur chronischen Überlastung», sagt Dariyusch Pour Mohsen, Regionalleiter des VPOD Aargau/Solothurn.

Ausbildungsinstitutionen zu schwächen, ist verantwortungslos.
Autor: Dariyusch Pour Mohsen Regionalleiter VPOD AG/SO

Er fordert die vier Trägerkantone auf, ihre Beiträge zu erhöhen: «Wer in Zeiten des akuten Lehrpersonenmangels Ausbildungsinstitutionen schwächt, handelt verantwortungslos. Das muss auf politischer Ebene korrigiert werden.»

FHNW hat vier Trägerkantone

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Eigentümer der Fachhochschule Nordwestschweiz sind die vier Kantone Aargau, Solothurn, Baselland und Basel-Stadt. Sie erteilen der Hochschule für jeweils vier Jahre einen Leistungsauftrag. Die Pädagogische Hochschule ist ein Teil der FHNW.

Von den Kantonen gibt es aber frühestens 2029 mehr Geld, bis dann sind die Gelder in den Leistungsaufträgen bereits vergeben. Das teilen die betroffenen Bildungsdirektionen mit.

Innenansicht mit modernen Treppen und hohen Decken.
Legende: Der Neubau der FHNW in Muttenz ist 2018 eröffnet worden. Keystone/Patrick Straub

Das Sparprogramm dürfte bis zu 40 Vollzeitstellen kosten. Betroffen wären alle drei Standorte in Muttenz, Brugg-Windisch und Solothurn. Der Grossteil der Stellen soll durch Pensionierungen und natürliche Fluktuation abgebaut werden.

Regionaljournal Basel/Baselland, 30.9.2025, 6:30 Uhr ; 

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