Die Worte auf der Internetseite des Fahrdiensts Nez Rouge Schweiz sind in roten Grossbuchstaben geschrieben und klingen eindringlich. «Nez Rouge Schweiz empfiehlt den Sektionen von Nez Rouge, sich in diesem Jahr nicht hinter das Steuer zu setzen.» Der Grund für diese Empfehlung liegt auf der Hand: das Coronavirus.
- Viele freiwillige Fahrerinnen und Fahrer von Nez Rouge sind im Pensionsalter und gehören demnach zur Risikogruppe. Sie sollen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden.
- Der Dachverband von Nez Rouge will verhindern, dass die Fahrerinnen und Fahrer mit betrunkenen Gästen über die Corona-Schutzmassnahmen diskutieren müssen.
Zürcher sind sich das Tragen von Masken gewöhnt
An diese Empfehlung halten sich alle Sektionen in der Schweiz – alle ausser die Zürcher Kantonalsektion. Sie will der Warnung zum Trotz ihre Dienste auch in diesem Jahr anbieten. Marcel Brauchli ist Präsident von Nez Rouge Zürich und er sagt, dass man sich den Entscheid nicht einfach gemacht habe. Aber man sei überzeugt, dass «viele Leute im Kanton Zürich den Fahrdienst gerne nutzen und darauf zählen.» Deshalb wolle man in diesem Jahr fahren.
Die Bedenken des Dachverbands kann Brauchli nur bedingt nachvollziehen. Die Menschen im Kanton Zürich hätten sich an das Tragen einer Maske gewöhnt – zum Beispiel im ÖV oder in Läden: «Unsere potenziellen Fahrgäste werden nicht irritiert sein, wenn wir in den Fahrzeugen eine generelle Maskenpflicht verlangen.» In Zürich dürfte sich daher eine Maskenpflicht in den Fahrzeugen leichter durchsetzen lassen als in anderen Kantonen.
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Das Schutzkonzept von Nez Rouge Zürich sieht vor, dass Fahrer und Gast eine Maske tragen und dass die Kundinnen und Kunden auf dem Rücksitz Platz nehmen. Zudem seien in allen Fahrzeugen Handschuhe und Desinfektionsmittel vorhanden. «Wir überlassen es den Fahrerinnen und Fahrern, ob sie sich zum Einsatz melden wollen oder nicht.» Die Schutzkonzepte seien auf Freiwilligkeit ausgelegt. Brauchli hofft nun, dass die Behörden das Konzept absegnen.
Weniger Einsätze wegen Corona
Brauchli geht davon aus, dass in diesem Jahr 30 bis 40 Prozent weniger Fahrten verzeichnet werden. Dies, weil wegen des Coronavirus viele Anlässe abgesagt worden sind. Im letzten Jahr haben die Fahrerinnen und Fahrer von Nez Rouge im Kanton Zürich über 660 Einsätze geleistet und rund 1300 Personen nach Hause gebracht.