Mit über 75 Prozent Nein-Stimmen ist am Wochenende die CVP-Familieninitiative kläglich untergegangen. Manche CVP-Politiker kritisieren nun die eigenen kantonalen Finanzdirektoren, sie hätten das Volksbegehren torpediert.
Der Zuger CVP-Finanzdirektor und Präsident der Finanzdirektorenkonferenz Peter Hegglin hält es für möglich, dass die Kantone mit ihren Informationen während des Abstimmungskampfes das Resultat beeinflusst haben. «Es wäre wohl aber überschätzt zu sagen, ich hätte massgeblich dazu beigetragen», sagt er gegenüber SRF News.
«Haltung kommuniziert»
Das Risiko, zum Buhmann zu werden, bestehe natürlich immer, wenn Haltungen vertreten werden müssten, sagt Hegglin weiter. Er habe aber einfach aus Sicht der Kantone und aus Sicht der Finanzdirektorenkonferenz die Haltung kommuniziert.
Dass seine Partei nun mit einer Schlappe ins Wahljahr starten muss, relativiert Hegglin. Er glaube nicht, dass Abstimmungsniederlagen als Schlappe für den Wahlkampf bezeichnet werden könnten. Das Schweizer Volk unterscheide sehr wohl zwischen Wahl- und Abstimmungskampf.
Hegglin machte deutlich, dass er sich trotz der jetzigen Kritik einiger CVP-Kolleginnen in einer ähnlichen Situation wieder gleich verhalten würde. Als Regierungsrat und als Präsident der Finanzdirektorenkonferenz habe er eine institutionelle Verantwortung. Entsprechend würde er wieder für die Interessen der Institution einstehen: «Die Schweiz hat mit diesen Fragestellungen Erfahrung und weiss, dass Parteivertreter in solchen Institutionen immer wieder gegen eigene Parteiinteressen antreten.»