- Im Gebiet Blasbiel oberhalb der Gemeinde Raron (VS) ist am Mittwochmittag der abbruchgefährdete Felshang gesprengt worden.
- Dafür wurden in Raron und der Nachbargemeinde Niedergesteln rund 80 Gebäude evakuiert.
- Die Sprengung erfolgte, um weitere unkontrollierte Felsabbrüche zu verhindern. Am 29. Januar ereignete sich im Steinbruch ein Felsrutsch.
Mit rund 300 Kilogramm Sprengstoff wurden rund 1500 Kubikmeter Fels oberhalb eines Steinbruchs weggesprengt. Damit sollen neue unkontrollierte Felsabbrüche verhindert werden.
Die Sprengung verlief erfolgreich, wie Reinhard Imboden, Gemeindepräsident von Raron, gegenüber SRF sagt: «Es gab einen grossen Knall. Dann brach viel Schutt und Felsmaterial ab und donnerte Richtung Tal. Das Material blieb jedoch im dafür vorgesehenen Damm.»
Viel mehr könne man derzeit noch nicht sagen. «Wir warten ab, bis die Spezialisten ihre Überprüfungen abgeschlossen haben und wir die evakuierte Zone wieder freigeben können.» Am Nachmittag sollte dann klar sein, ob es allfällige Schäden gegeben habe, so Imboden. Die Geologen untersuchen am Nachmittag den Hang, um beurteilen zu können, ob die Aktion erfolgreich war.
Sicherheitssprengung notwendig
Die Vorbereitung der Sprengung dauerte mehr als einen Monat. Um den Sprengstoff im instabilen Hang einzuführen, mussten 150 Löcher in den Fels gebohrt werden.
Die rund 500 Einwohner, die während der Sprengung zur Sicherheit evakuiert worden waren, sollten noch am Mittwoch in ihre Häuser zurückkehren können. 45 Menschen sind nach wie vor ausserhalb der gefährdetsten Zone untergebracht. Wann sie zurückkehren können, ist noch unklar.
Informationen der Gemeinde Raron (VS)
Ende Januar war es in Raron in einem Steinbruch im Abstand von einem Tag zu zwei Felsstürzen gekommen. Einer davon staute den Bietschbach, wodurch eine Überschwemmung eines Dorfteils drohte. Eine grobe Schätzung von Geologen ergab, dass bei den Ereignissen rund 300’000 bis 500’000 Kubikmeter Erde und Felsen in Bewegung geraten sind.
Aufgrund weiterer drohender Felsstürze wurde das gefährdete Gebiet evakuiert und 76 Personen mussten ihre Häuser verlassen. 29 davon konnten nach etwa einer Woche in ihre Unterkünfte zurückkehren.