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Fifa-Affäre Zwei neue Sonder-Bundesanwälte treten Stefan Kellers Erbe an

Die Vereinigte Bundesversammlung hat die zwei ehemaligen Staatsanwälte Ulrich Weder und Hans Maurer in ihr Amt gewählt.

Als Nachfolger des bisherigen Fifa-Sonderermittlers Stefan Keller hatte die parlamentarische Gerichtskommission ein Zweier-Ticket vorgeschlagen: Alle Fraktionen der Vereinigten Bundesversammlung haben die beiden ehemaligen Staatsanwälte unterstützt: Ulrich Weder wurde mit 189 und Hans Maurer mit 188 von 192 gültigen Stimmen gewählt.

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Aus dem Archiv: Bundesanwalt Lauber muss in den Ausstand treten
Aus Tagesschau vom 18.06.2019.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 51 Sekunden.

Der bisherige Sonderermittler Keller war im Mai zurückgetreten. Zuvor hatte die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts geurteilt, dass er wegen Befangenheit nicht mehr gegen Fifa-Präsident Gianni Infantino ermitteln dürfe.

Aufgabe der neuen Sonder-Bundesanwälte Ulrich Weder und Hans Maurer wird es sein, die Strafuntersuchung gegen den früheren Bundesanwalt Michael Lauber und andere Personen wegen möglicher Ungereimtheiten bei den Ermittlungen zum Weltfussballverband Fifa fortzuführen. Weder und Maurer treten ihr Amt bereits am Donnerstag an.

Keller von Beginn an angeschlagen

Die beiden Pensionäre wurden bereits in früheren Fällen durch die Aufsichtsbehörde der Bundesanwaltschaft (AB-BA) als ausserordentliche Staatsanwälte des Bundes eingesetzt. Zudem sind sie mit den vorliegenden Verfahren vertraut.

Die Untersuchung von Stefan Keller

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Stefan Keller war als erster ausserordentlicher Bundesanwalt im September 2020 vom Parlament beauftragt worden, informelle und nicht protokollierte Treffen des damaligen Bundesanwalts Michael Lauber und dem Fifa-Präsidenten Gianni Infantino zu untersuchen. Lauber wird des Amtsmissbrauchs, der Verletzung des Amtsgeheimnisses und der Begünstigung verdächtigt.

Das Bundesstrafgericht warf Keller unter anderem eine unsachgemässe Kommunikation vor. Die Fifa hatte von Anfang an Zweifel an Kellers Qualifikation angemeldet und gelangte mit mehreren Beschwerden ans Gericht.

Keller kritisiert Schweizer Justiz

Die Gerichtskommission erhofft sich von einem Ermittlungs-Duo eine effiziente Verfahrensführung und praktische sowie rechtliche Vorteile. Ein Duo mit gleichen Kompetenzen könne bei der Untersuchung für mehr Stabilität sorgen und ähnlich einer Behörde auftreten, erklärte Kommissionspräsident und Ständerat Andrea Caroni (FDP/AR) Ende November. Bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden gewählten ausserordentlichen Bundesanwälten kommt Hans Maurer der Stichentscheid zu.

Seit das Bundesstrafgericht die Arbeit des früheren Sonderermittlers Kellers faktisch stoppte, ging es auch in der Strafuntersuchung nicht mehr weiter. Keller kritisierte im Anschluss in einem Interview die Schweizer Justiz. Er warf dem Bundesstrafgericht und der Bundesanwaltschaft vor, ihn bei der Arbeit behindert, desavouiert und aus eigennützigen Motiven «kaltgestellt» zu haben.

SRF News, 15.12.2021, 10:00 Uhr;

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