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Flims, Laax und Falera Gemeinden kaufen Skigebiet – das kostet fast 100 Millionen

  • Am Mittwochmorgen haben die Gemeinden Flims, Laax und Falera ihre Botschaft für die Abstimmungen zum Kauf der Weissen Arena veröffentlicht.
  • Für die Übernahme der Infrastruktur des Skigebiets braucht es 94.5 Millionen Franken.
  • Die Gemeinden wollen so eine Übernahme durch ausländische Investoren verhindern.

Die Absicht der Gemeinden Flims, Laax und Falera ist seit einigen Wochen bekannt: Sie wollen die touristische Infrastruktur ihres Skigebiets in lokale Hände überführen. Nun ist klar, wie das konkret geschehen soll. In einer heute veröffentlichten Botschaft legt die Gemeinde Laax erstmals die Details offen. Die Infrastruktur – inklusive Bahnen, Stationen und Restaurants – soll für 94.5 Millionen Franken übernommen werden. Aktuell sind die Bahnen im Besitz der Weissen Arena AG.

Verschneite Skipiste mit Bäumen im Hintergrund.
Legende: Das Gebiet soll auch nach dem Kauf durch die Gemeinden von der aktuellen Besitzerin betrieben werden, der Weissen Arena Bergbahnen AG. Keystone/Yanik Buerkli

Die Finanzierung erfolgt über die Finanz Infra AG, die bereits für die Beschneiung zuständig ist und künftig Eigentümerin der gesamten Berginfrastruktur werden soll. Die Gemeinde Laax will 20 Millionen Franken beitragen, Falera 10 Millionen. Flims bringt 2 Millionen Franken ein, hat aber bereits 18 Millionen in das Projekt FlemX investiert (siehe unten).

Der FlemXpress in Flims

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Das Projekt FlemXpress in Flims ist eine Gondel mit Zielauswahl. Gäste können an der Talstation per Knopfdruck bestimmen, an welcher Bergstation sie aussteigen wollen. So soll es weniger Leerfahrten als bei herkömmlichen Gondelsystemen geben. Im letzten Winter lief ein Testsystem, das bei grossen Passagieraufkommen noch kränkelte.

Die verbleibenden 62.5 Millionen Franken sollen durch ein Darlehen der Weissen Arena AG und Fremdkapital finanziert werden. Ziel ist eine künftige Eigentumsstruktur mit je 40 Prozent für Laax und Flims sowie 20 Prozent für Falera.

Gemeinden mischen nur strategisch mit

Der operative Betrieb bleibt bei der Weissen Arena Bergbahnen AG, welche die Anlagen pachtet und für Unterhalt und Betrieb zuständig bleibt. Die Gemeinden übernehmen keine operative Verantwortung, erhalten aber ein strategisches Mitspracherecht und einen Sitz im Verwaltungsrat der Bergbahngesellschaft.

Mit dieser Lösung wollen die Gemeinden die touristisch systemrelevante Infrastruktur langfristig absichern und einem möglichen Verkauf an ausländische Investoren vorbeugen. Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben und Einheimische weiterhin Vergünstigungen garantiert haben.

In Laax wird die Bevölkerung am 24. Oktober über den Beitrag abstimmen, in Flims kommt er am 26. Oktober an die Urne. In Falera ist die Gemeindeversammlung für den 23. Oktober angesetzt.

Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden, 24.9.2025, 8:31 Uhr ; 

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