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Flüge annulliert Die Belair steht vor dem Grounding

Die Flieger der Belair sind am Mittewochmorgen am Boden geblieben. Die Belair-Mitarbeiter haben Angst um ihre Jobs. Es droht das baldige Aus der Schweizer Fluglinie. Am Mittwoch Morgen konnte Belair nicht fliegen. Die Piloten haben sich nicht ins Cockpit gesetzt, doch nicht aus Protest.

Neu Niki statt Belair?

«Piloten, die unter Existenzangst leiden, können eine Gefahr für die Flugsicherheit darstellen», erklärt Thomas Steffen, Sprecher bei der Pilotenvereinigung Aeropers das Vorgehen der Belair-Piloten. Aeropers habe diese unterstützt.

Aus Kostengründen will die angeschlagene und seit Jahren defizitäre Airberlin, welche Belair seit 2009 vollständig besitzt, die Touristen-Flüge von der österreichischen Niki durchführen lassen. Damit droht den 285 Belair-Mitarbeitern die Entlassung.

Piloten, die unter Existenzangst leiden, können eine Gefahr für die Flugsicherheit darstellen.
Autor: Thomas Steffen Sprecher, Pilotenvereinigung Aeropers

Die Chancen von Belair stehen schlecht. «Es wird schwierig, ohne Muttergesellschaft im Hintergrund zu operieren», sagt Hansjörg Bürgi, Chefredaktor von skynews.ch. Man müsste einen anderen Investor finden oder in einer anderen Gesellschaft unterkommen.

«Es ist eine Schweizer Airline mit einer Schweizer Betriebsbewilligung, welche von der Schweiz aus in die ganze Welt fliegt», so Bürgi. Von dem her ist sei ein gewisses Asset. Aber es müsste wirklich ein Investor kommen, der sie rettet.

Belair einzig rentabler Teil von Airberlin

Ironie dieser Geschichte ist, dass Belair in der Airberlin-Gruppe der einzig rentable Teil ist, bemerkt Steffen. Sollte Airberlin endgültig vom Himmel verschwinden, würde der Schweizer Luftfahrtgeschichte ein weiteres trauriges Kapitel hinzugefügt.

Gemäss einem Bericht des «Zürcher Unterländer» haben Belair-Piloten die Information einer bevorstehenden Auflösung der Schweizer Tochter erhalten.

Das habe CEO Lucas Ochsner gestern in einer Mitarbeiterinformation am Flughafen nicht bestätigt. Entscheiden werde sich alles erst in den nächsten ein bis zwei Wochen, sagte der Belair-Chef. Auch Airberlin merkt an, dass zur Zukunft von Belair noch nichts entschieden sei.

Der veröffentlichte Flugplan von Airberlin in der Schweiz werde bis auf weiteres Gültigkeit behalten, lässt die Pressestelle von Airberlin wissen, ohne jedoch zu präzisieren, wer diese Flüge durchführen wird. Weiter schreibt sie «Die zukünftigen Rahmenbedingungen unseres Geschäfts in der Schweiz sind noch nicht finalisiert, wir informieren aber unserer Mitarbeiter direkt, sobald dies abgeschlossen ist...»

Dies könnte bereits nächste Woche der Fall sein.

Die 285 Belair-Mitarbeitenden hoffen noch auf eine mögliche Übernahme durch Eurowings, die Billigtochter der Lufthansa-Gruppe.

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