Die Bachforelle: Sie ist eine Hochleistungsschwimmerin. Im immer wärmeren Wasser, das weniger Sauerstoff hat, geht ihr aber zunehmend der Schnauf aus – und es wird ihr zu heiss:
Diego Dagani, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bundesamt für Umwelt (Bafu), erklärt: «Bachforellen können ihre Körpertemperatur nicht selber regulieren. Sie probieren das zu vermeiden.» Deshalb würden sie sich in tiefere Stellen zurückziehen und probieren, in kältere Gewässer zu migrieren.
Der Lebensraum schrumpft
Was die steigenden Wassertemperaturen in Flüssen und Bächen für Kaltwasserfische bedeuten, hat das Bafu in Modellen berechnet: Bis 2050 könnte der optimale Lebensraum für Bachforellen, um bis zu 44 Prozent kleiner werden. Die rot markierten Gewässer wären im Extremfall zu warm.
Mit anderen Worten: Die Bachforelle dürfte in den tieferen Lagen verschwinden, weil sie sich flussaufwärts kühlere Gewässer sucht.
Doch die wandernden Fische stossen an Grenzen: Dann, wenn Kraftwerke, nicht fischgängig sind. Zum Beispiel, weil so viel Wasser durch die Turbinen geführt wird, dass für die Fische nur Rinnsale bleiben. Bis 2030 sollen deshalb 1000 Hindernisse unter anderem dank Fischtreppen durchgängig gemacht werden.
Zurück zur Natur
Laut Diego Dagani gibt es aber noch eine weitere Möglichkeit, nämlich die Habitate oder die Flüsse wieder so naturnah wie möglich zu erstellen.
Im Gegensatz zu begradigten Flussläufen gibt es in naturnahen Gebieten mehr Schattenplätze und damit mehr kühlere Stellen. Davon würde vor allem auch die Äsche profitieren: Sie braucht eine bestimmte Flussbreite, lebt unterhalb von Seen und kann deshalb nur bedingt flussaufwärts ins kühlere Wasser.
Deshalb werden die heute schon bedrohten Bestände wohl weiter sinken, wenn die Wassertemperaturen steigen.