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Forschungspartner USA US-Wissenschaft unter Druck: Was das für die Schweiz bedeutet

Trotz Druck auf die Wissenschaft in den USA laufen Nationalfondsprojekte mit der Schweiz momentan noch ungestört weiter.

Die USA sind der wichtigste Forschungspartner der Schweiz. Die Projektdatenbank des Schweizer Nationalfonds SNF zum Beispiel zeigt fast 900 bewilligte oder laufende Forschungsprojekte an, die mit den USA verbunden sind.

Dort aber stehen Forschung und Wissenschaft unter Druck. Unter anderem werden Fördergelder gestrichen. Auch bei der amerikanischen National Science Foundation NSF, mit welcher der Schweizer Nationalfonds über gemeinsame Projekte verbunden ist. Es sei eine «spannende Zeit», sagt Torsten Schwede, der Präsident des Forschungsrats beim Nationalfonds, gegenüber SRF.

Forschung weltweit wegen USA unter Druck

Stoppt die amerikanische NSF die Finanzierung von Forschung und sistiert neue Forschungsanträge, dann ist «spannende Zeit» eine vielleicht etwas geschönte Formulierung. Die Forschung weltweit ist wegen den USA unter Druck. Die Verunsicherung bei den US-Kolleginnen und Kollegen sei gross. Doch alle Nationalfondsprojekte mit Verbindungen in die USA würden ohne Einschränkungen weiterlaufen, sagt Torsten Schwede. Zumindest auf der Schweizer Seite.

Im Auftrag des Bundes ist der SNF der wichtigste Wissenschaftsförderer der Schweiz. Der Nationalfonds finanziert Forschung hier, die USA dort. Das Geld wird getrennt, auch bei gemeinsamen Projekten. Es fliesse auch kein Schweizer Forschungsfranken über den Atlantik. Würde auf der amerikanischen Seite jedoch Geld wegfallen, dann würde der Nationalfonds sicherstellen wollen, dass der Schweizer Teil eines Projekts gesichert sei.

Möglichst heil durch «spannende Zeit» kommen

«Wir würden ungern zulassen, dass Schweizer Projekte dadurch zusammenbrechen», so Schwede. Er denke, dass eine sinnvolle Lösung gefunden werde, damit die Schweizer Investitionen auch zukunftsfähig bleiben.

Auf die USA Einfluss zu nehmen, ist kaum möglich
Autor: Torsten Schwede Präsident des Forschungsrats beim Nationalfonds

Denn sonst wären die Nationalfonds-Investitionen verloren. Allenfalls müssten andere Finanzierungen her. Der Nationalfonds versucht möglichst heil durch diese «spannende Zeit», wie Torsten Schwede sie nennt, durchzukommen. Auf die USA Einfluss zu nehmen, sei kaum möglich. «Es ist im Moment eher Schadensbegrenzung, als wirklich das Gefühl zu haben, dass wir das massiv beeinflussen könnten», sagt Schwede.

Einen Plan, was zu tun sei, sollten Nationalfondsprojekte plötzlich infrage stehen, gebe es nicht. Abwarten, was kommt, sagt Torsten Schwede. Und reagieren, wenn etwas passiert.

SRF 4 News, 26.5.2025, 6 Uhr

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