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Schweiz Freier Personenverkehr mit Kroatien ist stark umstritten

Die geplante Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf Kroatien weckt Ängste. Während die einen vor Lohndumping und Masseneinwanderung warnen, sehen die anderen die bilateralen Verträge auf dem Spiel. Das Resultat der Vernehmlassung lässt vermuten, dass am Schluss wohl das Volk entscheiden wird.

Die Bilanz der heute ablaufenden Vernehmlassung zur Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Kroatien verheisst einen längeren politischen Kampf. So betonen FDP und CVP in diesem Zusamenhang die Bedeutung der bilateralen Verträge für Wohlstand, Wirtschaft und Arbeitsplätze in der Schweiz und wollen erstere keinesfalls aufs Spiel setzen.

Eine EU-Fahne und die kroatische Flagge.
Legende: Seit Mitte 2013 ist Kroatien in der EU. Damit stellt sich die Frage des freien Personenverkehrs mit der Schweiz. Reuters

FDP: Lange Übergangszeit und griffige Ventilklausel

Die Ängste seien übertrieben, denn schliesslich habe der Bundesrat eine zehnjährige Übergangszeit und eine griffige Ventilklausel ausgehandelt, unterstreicht FDP-Generalsekretär Stefan Brupbacher gegenüber SRF: «Die Ventilklausel wurde bezüglich Kroatien verbessert. Das ist ein gutes Verhandlungsresultat und darum gibt es keinen Grund, nicht auch dieser Erweiterung auf Kroatien zuzustimmen.»

SVP: Mit Kroatien wird es noch schlimmer

Die Ventilklausel sei ein wirkungsloses Beruhigungsmittel, erklärt dagegen die SVP und lehnt den freien Personenverkehr mit Kroatien ab. Die Zuwanderung aus der EU habe schon heute untragbare Ausmasse angenommen. Mit Kroatien werde das noch schlimmer, schreibt die Partei.

Bedenken haben aber auch die SP und die Gewerkschaften, obwohl sie grundsätzlich die bilateralen Verträge unterstützen. Für die Ausdehnung auf Kroatien sind sie nur, wenn die flankierenden Massnahmen ausgebaut werden.

Audio
Freier Personenverkehr mit Kroatien weckt Ängste
aus HeuteMorgen vom 28.11.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 58 Sekunden.

SGB: Gefahr von Lohndumping

Das sei dringend nötig, findet Daniel Lampart vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB): «Es ist sehr beunruhigend zu sehen, dass vermehrt Schweizer Arbeitgeber in Branchen ohne Lohnschutz und ohne Mindestlöhne Personal aus dem Ausland holen.» Als Beispiel nennt er Gartenbau, Detailhändler und Informatikfirmen.

Auf zusätzliche Massnahmen gegen Lohndumping und eine Stärkung der Gesamtarbeitsverträge wollen die Bürgerlichen aber nicht eingehen. Sie beurteilen die bisherigen flankierenden Massnahmen als ausreichend.

Der Ausgang ist also offen. Am Schluss muss wahrscheinlich das Stimmvolk über die Personenfreizügigkeit mit Kroatien entscheiden.

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