- Über 200 Unternehmen partizipieren an den Einnahmen aus Abos wie GA oder Halbtax.
- Der Verteilungsschlüssel ist Preisüberwacher Stefan Meierhans allerdings zu wenig transparent und ein Dorn im Auge.
- Meierhans will deshalb, dass das System reformiert wird. Dabei soll der Bund künftig grösseren Einfluss auf die Verteilung der Gelder bekommen.
Ganz besonders im Auge hat der Preisüberwacher die Preise für das GA und das Halbtax-Abo. Via einem Verteilschlüssel sind über 200 Verkehrsunternehmen an den Einnahmen aus diesen Abonnements beteiligt.
Von den Preiserhöhungen der letzten Jahre haben alle beteiligten Firmen profitiert. Und viele zu Recht, betont Meierhans. Bahnen etwa hätten höhere Kosten, Busunternehmen hingegen hätten heute eher niedrigere Belastungen - weil der Diesel günstiger und der Franken stärker geworden sei.
Mehr Einflussmöglichkeiten für den Bund
Das ganze System aber hält Meierhans für unübersichtlich: «Was ziemlich intransparent ist, sind die Verteilmechanismen der gemeinsamen Fahrscheine wie Halbtax, GA und so weiter. Und auch die Ausgleichsmechanismen. Da hat der Staat bis jetzt nichts zu sagen.»
Das möchte der Preisüberwacher deshalb ändern. Er möchte dem Bund mehr Einfluss geben auf den Verteilschlüssel für die GA- und Halbtax-Einnahmen: «Insbesondere weil der Staat eben auch einen grossen Teil mitfinanziert, sollte man eine Rolle auch zum Beispiel beim Bundesamt für Verkehr sehen, wenn es um diese Fixierung der Verteilschlüssel geht.»
Preise sollen weniger stark steigen
Ganz konkret will Meierhans einen neuen Verteilschlüssel. Einfliessen in die Berechnung sollte etwa welches Unternehmen wie stark von gestiegenen Kosten betroffen ist. Auch Ausgleichszahlungen zwischen besser und schlechter gestellten Verkehrsunternehmen möchte Meierhans prüfen. Ziel seines Reformvorhabens: die Preise sollen weniger stark steigen als bisher.
Der Verband öffentlicher Verkehr und der Tarif-Fachverband ch-direkt kommentieren den Vorschlag nicht. Für Diskussionen sei man aber offen, sagt ein Sprecher.
Preisüberwacher Meierhans überlegt sich seinerseits, einen Reform-Vorschlag beim Bundesrat zu deponieren. Entscheiden müsste letztlich dann das Parlament.