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Gambischer Ex-Minister Bundesanwaltschaft weitet Strafuntersuchung gegen Sonko aus

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Januar läuft in der Schweiz eine Strafuntersuchung gegen den ehemaligen gambischen Innenminister Ousman Sonko. Der Vorwurf: Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
  • Sonko soll für schwerste Folterhandlungen in Gambia verantwortlich sein. Diese sollen die Polizisten, das Gefängnispersonal oder Gruppen, die ihnen nahe stehen, ausgeführt haben.
  • Nun erhebt die Bundesanwaltschaft neue Vorwürfe gegen Sonko. Er bleibt deshalb länger in Haft.
  • Sonko hatte im November des letzten Jahres ein Asylgesuch in der Schweiz eingereicht.

Die Bundesanwaltschaft hat ihre Strafuntersuchung gegen Ousman Sonko auf weitere Tatbestände ausgedehnt. Sie stütze sich dabei auf Aussagen mehrerer Straf- und Zivilkläger sowie von Zeugen, wie sie gegenüber SRF News erklärt. Um welche neuen Tatbestände es sich handelt, will die Behörde derzeit nicht präzisieren.

Die Bundesanwaltschaft habe wegen der Ausdehnung der Untersuchung beim zuständigen Gericht eine Verlängerung der Untersuchungshaft um weitere drei Monate beantragt, diese sei bewilligt worden. Sonko hätte sonst letzte Woche aus der Haft entlassen werden müssen.

Mittlerweile seien weitere Strafanzeigen gegen den ehemaligen gambischen Minister eingereicht worden, erklärt die Bundesanwaltschaft weiter. Aus ihren Ausführungen geht zudem hervor, dass sie ein Ersuchen um Rechtshilfe nach Gambia geschickt hat.

Die gambischen Behörden hätten deswegen mit der Bundesanwaltschaft Kontakt aufgenommen. Das angekündigte Auslieferungsgesuch aus Gambia hingegen ist nach wie vor nicht in der Schweiz eingetroffen, wie ein Sprecher des zuständigen Bundesamtes für Justiz erklärt.

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