- 24 Häftlinge haben sich am Montagnachmittag in Liestal geweigert, in ihre Zellen zurückzukehren.
- Nach drei Stunden ist der Aufstand vorbei gewesen.
- Hintergrund ist ein verbaler Streit zwischen Insassen und dem Gefängnispersonal gewesen.
Der Aufstand habe sich am Montag im Gefängnis in Liestal ereignet, sagt Adrian Gaugler, Sprecher der Baselbieter Polizei. «Die Insassen und das Gefängnispersonal haben sich gestritten. Danach haben sich die Häftlinge geweigert, in ihre Zellen zurückzugehen.»
Teilgenommen haben fast alle. Am Tag des Aufstands waren 25 Leute inhaftiert in Liestal, 24 haben sich am Aufstand beteiligt.
Die Polizei sei mit mehreren Patrouillen ausgerückt und habe interveniert. Drei Stunden später, um 19:30 Uhr, habe wieder Ordnung geherrscht, so Gaugler.
Erster Häftlingsaufstand in Baselland
«Verletzt worden ist niemand», sagt Gaugler weiter. Es habe zudem zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden.
Der Vorfall sei einzigartig: «Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass es sowas in diesem Ausmass in Baselland schon mal gegeben hat.»
Der Gefängnisalltag verlaufe «in ruhigen Bahnen, was dem professionellen Einsatz der Betreuenden vor Ort zu verdanken ist», schreibt Andreas Schiermeier, Sprecher der Sicherheitsdirektion, auf Anfrage. Er will nicht beantworten, worum sich der Streit zwischen Häftlingen und Gefängnispersonal drehte. Es komme aber «aufgrund der besonderen Verhältnisse in den Gefängnissen immer wieder zu aussergewöhnlichen Vorkommnissen».
Auch wenn es bisher zu keinen Insassenaufständen gekommen sei, komme es gelegentlich vor, dass sich Insassen selbst verletzen würden, so Schiermeyer.
Suizide mehren sich
Schaut man die Zahlen genauer an, zeigt sich, dass es in den vergangenen Jahren deutlich mehr Suizide in Baselbieter Gefängnissen gegeben hat als in den Jahren davor. Seit 2015 haben sich vier Menschen in einem der vier Gefängnisse umgebracht. Zuvor gab es 13 Jahre lang keinen Suizidtoten im Gefängnis.
