- Kosteneinsparungen gelten als attraktives Argument für Gemeindefusionen – in der Praxis existieren sie aber nicht.
- Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Universität St. Gallen in einer Untersuchung, die der «Rundschau» vorliegt.
- Kantone subventionierten Gemeindefusionen bisher mit rund 730 Millionen Franken, wie die «Rundschau»-Recherche zeigt.
Mögliche Kosteneinsparungen werden oft als Begründung für eine Gemeindefusion angegeben. Jetzt zeigt eine Studie: Gemeinden können ihre Ausgaben nach Zusammenschlüssen nicht signifikant senken. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Universität St. Gallen, die 142 Gemeindefusionen in zehn Kantonen untersuchten.
Dass der erhoffte Spareffekt vielerorts ausbleibt, könnte daran liegen, dass Gemeinden ihr Sparpotenzial schon vor der Fusion durch interkommunale Zusammenarbeit ausschöpfen. Gerade kleine Gemeinden nehmen verschiedene Aufgaben bereits vorher über die Gemeindegrenzen hinweg gemeinsam wahr.
Trotzdem finanzieren die Kantone Gemeindefusionen seit Jahren stark mit. Oft sind die Millionen aus der Staatskasse ein wichtiger Anreiz für eine Fusion. Eine Umfrage der «Rundschau» bei allen Kantonen zeigt: 730 Millionen Franken haben diese bereits für Gemeindefusionen ausgegeben.