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Gestoppte Flüge Gäste aus Grossbritannien werden Verbier fehlen

Viele Briten reisen normalerweise nach Weihnachten in ihre Ferienhäuser in Verbier. Das ist dieses Jahr nicht möglich.

Grossbritannien hat dieses Wochenende einen Teillockdown beschlossen, weil in dem Land eine neue, noch ansteckendere Variante des Coronavirus grassiert. Seit Mitternacht gibt es deshalb auch keine Flugverbindungen mehr zwischen Grossbritannien und der Schweiz. Was heisst das für Verbier, wo insbesondere viele Britinnen und Briten Ferienwohnungen haben?

«Die meisten sind noch nicht angereist, weil sie oft erst nach Weihnachten in die Schweiz kommen», sagt Priska Dellberg, SRF-Korrespondentin im Wallis. «Aber es gibt natürlich Britinnen und Briten, die jetzt schon in Verbier sind.» Offenbar hätten sich einige von ihnen dafür entschieden, den ganzen Winter im Wallis zu verbringen und von ihrem Zweitwohnsitz aus zu arbeiten.

In anderen Wintern würden Touristen aus Grossbritannien fast ein Viertel der Gäste im Ort stellen. Deshalb sei schon jetzt sicher: «Es wird diesen Winter viel weniger Britinnen und Briten in Verbier haben als normalerweise.»

Bergbahnen und Beizen bleiben offen

Mehrere Kantone haben beschlossen, ihre Skigebiete zu schliessen. Andere entscheiden heute darüber – wie etwa der Kanton Graubünden. Im Wallis hingegen sollen die Bergbahnen weiterhin laufen. Auch die Restaurants bleiben – nach einer mehrwöchigen Schliessung im Herbst – offen, solange die vom Bund festgelegte Reproduktionsrate von 1.0 nicht überschritten wird.

Der Wert liegt jetzt bei 0.97. Wie wirkt sich das auf die Walliser Pisten aus? «Es hat Touristen», so die Korrespondentin, die sich in mehreren Skigebieten umgesehen hat. «Aber die Destinationen sind natürlich noch längst nicht voll, weil die meisten Gäste erst nach Weihnachten anreisen, am 26. Dezember.»

Es wird bestimmt noch ziemlich voll werden.
Autor: Priska Dellberg SRF-Korrespondentin im Wallis

Zum Teil sei der Buchungsstand dieses Jahr in der Neujahrswoche aber noch besser als im letzten Jahr. «Das heisst, es wird bestimmt noch ziemlich voll werden.» Was ihr auffiel: «Die, die da sind, die halten sich grossmehrheitlich an die Schutzkonzepte. Sie tragen Masken, sie warten diszipliniert, wenn die Gondel schon voll ist. Und wenn das jemand mal nicht tut, dann werden sie von den Mitarbeitern der Bergbahnen meist schnell darauf hingewiesen.»

Zusätzliches Polizeiaufgebot

Darüber hinaus stehen über 200 Polizistinnen und Polizisten pro Tag im Einsatz in den Skigebieten. Seine Beamten würden zwar nicht selber auf die Ski gehen, sagte der Kommandant der Walliser Kantonspolizei, Christian Varone. Aber sie würden an Talstationen und anderen neuralgischen Punkten in den Tourismusregionen insbesondere über die Festtage Präsenz markieren.

Und die Belalp-Bahnen sollen zehn Personen als sogenannte «Corona Angels» eingestellt haben – «das sind Frauen und Männer, die Besucher lenken und auch einmal zurechtweisen, wenn es nötig ist», erklärt Dellberg.

Aus diesem Grund soll der Winter aus Sicht der Walliser Regierung auch stattfinden.

Die Walliser Kantonsregierung gehe das Risiko steigender Ansteckungszahlen mit dem Offenhalten von Skigebieten und Restaurants bewusst ein, «weil das Weihnachtsgeschäft von grosser Bedeutung ist», so die Korrespondentin.

Laut der Walliser Tourismus-Dachorganisation beträgt die touristische Wertschöpfung über die Weihnachtsfeiertage gut 500 Millionen Franken. Das sei ein Viertel dessen, was in der Branche im Lauf des Winters verdient werde. «Deshalb hat die Walliser Regierung dem Ziel, die Wintersaison zu retten, alles untergeordnet.» Und aus diesem Grund solle der Winter auch stattfinden.

HeuteMorgen, 21.12.2020, 06:00 Uhr ; 

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