Fast gleich viele Jahre gesund: Die Lebenserwartung bei Frauen bei Geburt ist zwar um fast 4 Jahre höher als bei Männern (85.4 vs. 81.6 Jahre). Dies geht aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor. Doch Frauen verbringen die zusätzlich gewonnenen Lebensjahre oft mit bestimmten Gesundheitsproblemen. Die Lebenserwartung bei guter Gesundheit – also die Jahre ab Geburt, die ein Mensch gesund ist – liegt bei den Frauen nur minim über jener der Männer (72.1 vs. 71.8 Jahre).
Frauen haben öfter körperliche Beschwerden: Frauen haben weitaus öfter körperliche Beschwerden. So leiden sie häufiger an einer chronischen Krankheit oder berichten über spezifische Schmerzen wie Rücken- und Kreuzschmerzen.
Die Hälfte der Männer ist übergewichtig: Geht es um gesundheitliche Risikofaktoren, liegen Männer aber häufig vor den Frauen. So sind 52 Prozent der Männer übergewichtig oder adipös, bei den Frauen sind es 34 Prozent. Die Selbstwahrnehmung ist aber eine andere: So sind Frauen häufiger unzufrieden mit ihrem Körpergewicht als Männer (28 Prozent vs. 23 Prozent). Das BFS führt diesen Unterschied auf geschlechtsspezifische Normen beim Körpergewicht zurück.
Geringere Unterschiede beim Rauchen: Auch beim Tabakkonsum liegen die Männer vorne: So griffen im Jahr 2022 27 Prozent der Männer zum Glimmstängel, während es bei den Frauen 21 Prozent waren. Allerdings ist hier der Unterschied nicht mehr so frappant wie auch schon: Zwischen 1992 und 2022 hat er sich von 13 auf 6 Prozentpunkte halbiert. Und bei der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen rauchen Männer und Frauen fast gleich oft (26 Prozent vs. 25 Prozent).
Frauen geben häufiger psychische Probleme an: Bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen gibt es ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So berichteten 12 Prozent der Frauen von mittelschweren bis schweren Depressionssymptomen (Männer: 8 Prozent). Bei den 15- bis 24-Jährigen war der Unterschied sogar doppelt so gross (26 Prozent vs. 13 Prozent).
Frauen befanden sich nach eigenen Angaben mit 14 Prozent auch häufiger wegen psychischer Probleme in Behandlung (Männer 4 Prozent). Diese Unterschiede sind gemäss dem BFS bekannt. Sie beginnen demnach in der Pubertät und halten bis ins hohe Alter an. Erklären lässt sich das teilweise mit den Sexualhormonen und teilweise mit geschlechtsspezifischen gesellschaftlichen Faktoren, insbesondere psychosozialem Stress.