Zum Inhalt springen

Gotthard «Bei Bauproblemen war das Essen umso wichtiger»

Der Urner Bruno Arnold führt seit 2002 die Kantine Gotthard Nord in Amsteg. In Spitzenzeiten haben bis zu 400 Arbeiter im Baracken-Restaurant gegessen. Betriebschef Bruno Arnold musste wegen des Tunnelbaus sein früheres Unternehmen aufgeben und fand in der Kantine einen «einmaligsten» neuen Job.

Seit knapp 15 Jahren führt Bruno Arnold aus Erstfeld die Kantine der Tunnelarbeiter. «Auch das Essen ist ein Puzzle für das gute Gelingen dieses Jahrhundertbauwerks», lächelt Bruno Arnold, «wenn es Bauprobleme im Tunnel gab, war das Essen umso wichtiger.» Zur Aufmunterung habe die Betriebsleitung dann halt auch mal ein Extra-Dessert oder eine Runde Bier offeriert.

Vom Maurer zum «Tunnelwirt»

Der 60-jährige Bruno Arnold hatte ursprünglich im Tunnelbau Maurer gelernt und führte während 25 Jahren in Erstfeld ein eigenes Gipsergeschäft.

«Genau da, wo heute das Tunnelportal ist, war meine Firma», sagt Arnold, und statt an einem anderen Standort neu anzufangen, habe er eine neue Herausforderung gesucht.

Arbeiter und Bundesräte am Tisch

In der Betriebskantine in Amsteg haben Bruno Arnold und sein 25-köpfiges Team rund um die Uhr bis zu 400 Personen verpflegt. «Bei uns bekommen Arbeiter und Kaderleute das gleiche Essen, nur die Portionen sind unterschiedlich», lacht Arnold. Hauptsache sei, dass genügend Fleisch auf dem Teller liege. «Unsere Kantine hat einen guten Ruf, bei uns assen auch Bundesräte», sagt der 60-jährige Arnold.

«Mit Menschen und nicht mit Maschinen gearbeitet»

Dass die Kantine nach 15 Jahren bald Geschichte ist und abgerissen wird, lässt Bruno Arnold etwas wehmütig werden. Er habe viele Menschen kennengelernt. Es sei klar, dass sich Freundschaften ergeben, wenn jemand während 14 Jahren täglich in der Kantine isst.

«Es lässt mich nicht kalt, weil hier habe ich es mit Menschen und nicht mit Waren oder Maschinen zu tun.» Die berufliche Zukunft von Bruno Arnold sei noch offen, aber er wolle sicher im Gastronomiebereich bleiben.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

Meistgelesene Artikel