- Durch die Abwasserrohre des Gotthardtunnels fliesst ständig Wasser.
- Der Grund: Falls Benzin im Tunnel ausläuft, soll das Wasser verhindern, dass es sich entzündet.
- Das Wasser wird von Sedrun aus eingespeist: Auf dem Weg nach unten legt es 800 Meter zurück. Es kommt mit einem Druck von 80 bar an.
- Die Turbine, direkt unter dem Schacht von Sedrun, also in der Mitte des Tunnels gelegen, bremst das Wasser. Erst danach wird es in die Rohre längs der Bahnspuren im Tunnel gespeist.
Explosionsgefahr gebannt
Der Gotthard-Basistunnel ist für alle Fälle ausgelegt – auch für die schlimmsten. Ein Beispiel: Ein Zug, der Benzin transportiert, erleidet eine Havarie. Die Flüssigkeit läuft aus, gelangt in die Abwasserrohre und entzündet sich; die Explosion breitet sich aus und richtet gewaltigen Schaden an.
Das Gegenmittel? Wasser in den Leitungen. Es verhindert die Ausbreitung einer Explosion, wie Versuche für den Lötschberg-Tunnel gezeigt hatten. Deshalb fliesst konstant Wasser durch die Abwasserrohre des Gotthardtunnels.
Stromgewinn als Nebeneffekt
Das Wasser wird von Sedrun aus in den Tunnel eingespeist. Es stürzt 800 Meter in die Tiefe und kommt mit einem entsprechend grossen Druck von 80 bar an.
Damit diese Kräfte keinen Schaden anrichten, wird das Wasser in die Turbine geleitet. Die rasende Bewegung wird zu Kilowatt. Aber vor allem wird das Wasser gebremst, bevor es in die Leitungen längs der Fahrspuren fliesst. Der Stromgewinn ist also nur ein Nebeneffekt des eigentlichen Zwecks der Turbine: der Sicherheit im Gotthard-Basistunnel.