- Die beiden Tunnelröhren verlaufen weder auf dem direkten Weg von Erstfeld nach Bodio, noch sind sie exakt parallel.
- Die Gründe dafür sind bautechnischer Natur:
- Man umging schwieriges Gestein und hielt die Überlagerung (Menge der Gesteinsmasse über dem Tunnel) so gering wie möglich.
- Ebenso war die Lage der Zugangsstollen wegweisend für den Tunnelverlauf.
- Vertikal verläuft der Tunnel auch nicht gerade: Innerhalb des Berges legen die Züge rund 200 Höhenmeter züruck.
Bautechnisch günstiges Gestein
Kritische Felsbereiche auf wenig festen Gesteinen wie Schiefer oder Mergel wurden möglichst umgangen oder an der günstigsten Stelle gequert. Die Überlagerung wurde so tief wie möglich gehalten, da diese den Aufwand zur Stabilisierung des Tunnels beeinflusst. Letzteres war beispielsweise mit ein Grund für den Richtungswechsel bei Sedrun.
Ausrichtung nach günstiger Lage der Zugänge
Auch die Standortwahl für die Zugangsstollen und -schächte (Logistik, Belüftung etc.) war für die Streckenführung ein entscheidender Faktor. Der Weg dieser Stollen wurde beeinflusst durch Faktoren wie Zugangsmöglichkeit, Lawinen- und Felssturzgefahr oder Grundwasserschutz. Das führte beispielsweise zur Ostwärtslenkung vom Nordportal aus, da die Voraussetzungen für einen Zugang bei Tschamut ungünstig waren.
Varierender Abstand zwischen den Röhren
Der Abstand zwischen den richtungsgetrennten Tunnelröhren variiert zwischen 40 und 70 Metern. Er wird bestimmt von Spannungen in den Gesteinen, der Gesteinsfestigkeit sowie einer möglichst geringen Überlagerungshöhe.
Anstieg von beiden Portalen aus
Der höchste Punkt des Gotthard-Basistunnels liegt gut 20 Kilometer hinter dem Nordportal auf 550 m.ü.M. Das Gefälle auf auf 460 m.ü.M. in Erstfeld und 312 m.ü.M in Bodio erleichtert den Abfluss des durch den Fels eindringenden Wassers sowohl während der Bauarbeiten als auch im Betrieb.