Bei der ersten Umfrage des gfs.bern Ende März sagten 45 Prozent, dass sie sicher abstimmen wollen. Ende April waren es bereits 50 Prozent. Am Abstimmungssonntag lag die Stimmbeteiligung schliesslich sogar bei 56 Prozent.
Die Beteiligung ist damit relativ hoch. Dazu geführt hat laut Claude Longchamp das Gemisch aus Vorlagen, die überdurchschnittlich zur Mobilisierung geführt haben. Und vor allem: Die Abstimmung zur Finanzierung des Gripen.
Mit Blick auf die Stimmabsichten bei der zweiten Umfrage schätzt Longchamp, dass die Schlussmobilisierung stärker nach rechts als nach links war. Dies führte dazu, dass die Pädophilen-Initiative noch etwas deutlicher angenommen, die Mindestlohn-Initiative noch etwas stärker abgelehnt wurde. Und beim Gripen reichte es darum nicht, dass er doch noch angenommen wurde.
Spannung vor allem dank dem Gripen
Wie funktioniert die Mobilisierung gegen Schluss der Abstimmungskampagnen? Zunächst brauche es polarisierende Themen, um die Leute an die Urne zu locken, so der Politikwissenschafter. Das war dieses Wochenende der Fall: Allen voran der Gripen, aber auch Vorlagen wie die Pädophilen-Initiative und der Mindestlohn.
Dann brauche es Basis-Aktivitäten, sagt Longchamp. «Das heisst, man muss nahe an die Leute herankommen. Man muss sie direkt ansprechen. Man muss die Medienaufmerksamkeit für sich gewinnen.» Damit könne man die Stimmberechtigten gegen Schluss dazu bewegen, auch tatsächlich abzustimmen.
Wichtig sei auch die Spannung. Diese war bei den Vorlagen vom 18. Mai gegeben. Am allergrössten war sie beim Gripen.
So gesehen lief dieses Wochenende vieles über die Gripen-Vorlage.