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Ein Gripen startet.
Legende: Hebt der Gripen jemals für die Schweiz ab? Keystone

Gripen Gripen: 10 Gründe dafür – 10 Gründe dagegen

Was spricht für den Kauf des Gripen? Was dagegen? SRF News Online hat eine Liste von Argumenten zusammengestellt.

Image-Gründe

Pro GripenContra Gripen
Die reiche Schweiz kann es sich nicht leisten, eine veraltete Luftwaffe zu haben. Nicht nur die Sicherheit wäre in Gefahr, sondern auch das Image der Schweiz. Der internationale Vergleich zeigt, dass die Schweizer Luftwaffe bereits heute über deutlich mehr Kampfjets pro Fläche verfügt als vergleichbare Staaten. Ohne Gripen sinkt das Ansehen der Schweiz nicht.

Finanzielle Gründe

Pro GripenContra Gripen
Der Gripen-Kauf ist kein Schnellschuss: Das Flugzeug erhielt nach einem mehrjährigen, systematischen Auswahlverfahren den Zuschlag. Den Kosten wurde eine wichtige Rolle beigemessen: Die 3,126 Milliarden Franken sind für die Armee tragbar. Die 22 Gripen-Kampfjets sind viel zu teuer. Sie kosten während ihrer Betriebsdauer inklusive Kauf, Betrieb und voraussichtlicher Nachrüstung rund 10 Milliarden Franken. Im Durchschnitt müsste jeder Haushalt rund 2500 Franken dafür zahlen.

Buchhalterische Gründe

Pro GripenContra Gripen
Der Gripen verursacht keine zusätzlichen Kosten, weil er aus dem ordentlichen Armeebudget bezahlt wird. Im Hinblick auf den Kauf des Gripen hat das Parlament das Budget des VBS bereits um mehrere hundert Millionen erhöht, und weitere Erhöhungen werden nötig, um den Unterhalt der Flugzeuge zu finanzieren.

Strategische Gründe

Pro GripenContra Gripen
Ohne den Kauf des Gripen gibt es ab 2025 einen Engpass. Dann wird der veraltete F/A-18 abgebaut. Plötzlich steht die Schweiz ohne Luftwaffe da. Der Gripen ist eine Investition für die Zukunft. Die begrenzten Bundesgelder werden in anderen Bereichen dringender gebraucht. Man denke an die AHV, die Bildung oder die Innovation.

Wirtschaftliche Gründe

Pro GripenContra Gripen
Der Flugzeughersteller Saab und die anderen ausländischen Lieferanten werden verpflichtet, für 2,5 Milliarden Franken Aufträge an Schweizer Unternehmen zu vergeben. Damit profitiert auch die Wirtschaft in der Schweiz vom Deal. Die Schweizer Wirtschaft profitiert kaum von Gegengeschäften. Volkswirtschaftlich betrachtet sind sie eine teure und ineffiziente Form von Staatssubventionen für einzelne private Firmen. Beim Gripen-Kauf wären zudem Milliarden von Steuerfranken langfristig gebunden.

Aviatische Gründe

Pro GripenContra Gripen
Der Gripen ist das richtige Flugzeug für die Schweiz. Er kann im ganzen Spektrum der Luftwaffe zum Einsatz kommen und ist auf dem neuesten Stand der Technik. Mit dem Gripen hat das VBS einen untauglichen Flugzeugtyp ausgewählt, der sogar weniger leistungsfähig ist als die heutigen F/A-18. Das zeigt ein Evaluationsbericht von Armasuisse. Der Gripen ist ein schwacher Kampfjet.

Sicherheitspolitische Gründe

Pro GripenContra Gripen
8 der 22 Gripen-Flugzeuge sind zum Einsatz gegen Bodenziele vorgesehen. Das ist sinnvoll, wie die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zeigen. Der Gripen taugt zur Abwehr von aktuellen Bedrohungslagen nicht. Bei Terrorismus oder Cyberangriffen braucht es Spezialeinheiten, aber sicherlich keine Luftwaffe.

Militärische Gründe

Pro GripenContra Gripen
Die Schweizer Armee hat für Punktfeuer über längere Distanzen keine Waffen mehr. Der Gripen ist die Lösung. Die 32 F/A-18-Jets wurden kürzlich für rund 400 Millionen auf den neuesten Stand gebracht. Das reicht.

Luftpolizeiliche Gründe

Pro GripenContra Gripen
Den Gripen braucht es, um den Luftpolizeidienst weiterhin zeitgemäss umzusetzen (u.a. WEF). Klar ist: Die Schweiz rüstet sich nicht für den Luftkampf. Mit dem Gripen muss kein Luftkampf geführt werden. Die vorhandenen F/A-18-Flugzeuge reichen für die Erfüllung der heute notwendigen luftpolizeilichen Aufgaben aus. Das steht sogar im Armeebericht 2010.

Wissenschaftliche Gründe

Pro GripenContra Gripen
Wenn der Gripen nicht gekauft wird, verliert die Schweizer Armee ihr wertvolles Knowhow bei der Luftwaffe. Dann müsste man später mit viel Geld das Fachwissen wieder aus dem Ausland einkaufen. Der neue Gripen E gibt es erst auf dem Papier. Dutzende Komponenten des Flugzeugs müssen erst noch entwickelt werden. Das ist ein grosses Risiko für die Schweiz.

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