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Ein Gripen-Jet in der Luft.
Legende: Saab kann mit dem neuen Gripen endlich durchstarten. Eine Milliardenbestellung aus Brasilien ist da. Keystone

Gripen Samba bei Saab: Brasilien bestellt 36 Gripen

Brasilien hat zur grossen Erleichterung von Saab den Kauf von 36 Gripen-Kampfjets beschlossen. Für den schwedischen Hersteller bedeutet diese erste definitive Bestellung den Durchbruch des Projekts. In der Schweiz sieht sich VBS-Chef Maurer darin bestätigt, dass der Gripen die richtige Wahl ist.

Der schwedische Flugzeugbauer Saab hat die erste Grossbestellung für den neuen Typ des Gripen-Kampfjets unter Dach und Fach. Brasilien kauft 36 Maschinen für viereinhalb Milliarden Dollar. Die Entscheidung sei nach einer «Analyse aller Fakten» gefallen, sagte der brasilianische Verteidigungsminister Celso Amorim.

Der schwedische Gripen macht damit das Rennen gegen die französische Firma Dassault mit der Rafale und gegen den US-Konzern Boeing mit dem F/A-18 Super Hornet. Sie hatte in jahrelangen Verhandlungen ebenfalls auf den Auftrag gehofft.

Der Vertrag soll 2014 unterzeichnet werden. Die ersten Flugzeuge würden dann zwei Jahre später ausgeliefert. Die schwedischen Kampfjets werden die alten Mirage-Modelle der brasilianischen Luftwaffe ersetzen.

Grosse Erleichterung bei Saab – auch Maurer freut es

Die brasilianische Luftwaffe setzt damit auf jenen Kampfflieger, den auch die Schweiz beschaffen will, wobei das Volk das letzte Wort haben wird. Für Saab bedeutet der Deal mit Brasilien den Durchbruch – «Weihnachten und Samba» zugleich, wie Nordeuropa-Korrespondent Bruno Kaufmann aus schwedischen Zeitungen zitiert.

In der Schweiz hat Bundespräsident Ueli Maurer den Entscheid mit Genugtuung zur Kenntnis genommen: «Brasilien hat unsere Evaluation und unsere seriöse Arbeit bestätigt und andere teurere Flugzeuge auf die Seite geschoben», sagte der Verteidigungsminister im «Tagesgespräch». Er hoffe, dass damit der harte Abstimmungskampf etwas einfacher werde.

Gegengeschäfte noch nicht bekannt

Ganz offensichtlich habe Saab das richtige Produkt anbieten können. Damit sei endlich die Zukunft des Projekts gesichert, das im schwedischen Parlament wiederholt in Frage gestellt worden sei.

Wie das Geschäft genau ausgestaltet ist – vor allem bezüglich Gegengeschäften – ist laut Kaufmann noch nicht bekannt. Entsprechend gebe es gewisse Befürchtungen, schwedische Arbeitsplätze könnten durch allfällige Abmachungen abgezogen werden.

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