Für Bahnreisende zwischen Bern und Freiburg heisst es Freitagabend: Umsteigen bitte. Ab dem 27. Juni wird die Bahnstrecke zwischen den beiden Städten während rund acht Wochen vollständig gesperrt – bis zum 25. August.
Grund dafür ist ein Grossprojekt der SBB: Auf einer Länge von acht Kilometern werden Gleise, Unterbau und Fahrleitungsanlagen erneuert. Gleichzeitig werden zwei Bahnhöfe barrierefrei umgebaut.
Das ist eine logistische Herausforderung, die sehr viel Planung braucht.
«Wir haben viel Erfahrung mit Totalsperren», sagt SBB-Mediensprecherin Mara Zenhäusern – jene zwischen Bern und Freiburg sei jedoch eine der grösseren. «Das ist eine logistische Herausforderung, die sehr viel Planung braucht.» Denn: An einem gewöhnlichen Tag pendeln rund 33'000 Menschen auf dieser Strecke. «Aber wir rechnen damit, dass im Sommer deutlich weniger Passagiere unterwegs sind, das hat die Vergangenheit gezeigt.»
30 Minuten mehr Fahrzeit
Für die Dauer der Totalsperre hat die SBB einen Ersatzplan: Rund 150 Busse und 70 Chauffeure kommen zum Einsatz. Die Busse verkehren im Zehnminutentakt zwischen Bern und Freiburg und bedienen auch die Zwischenhalte. Der Umstieg vom Zug auf den Bus bedeutet allerdings längere Reisezeiten: Wer zwischen den beiden Städten pendelt, muss mit rund 30 Minuten zusätzlicher Fahrzeit rechnen.
Der Ersatzbetrieb startet am Freitagabend, damit ab Montagmorgen alles bereit ist für die erste Pendlerwelle. Die SBB empfehlen allen Reisenden, genügend Zeit einzuplanen und den Online-Fahrplan regelmässig zu prüfen, da sich Fahrzeiten kurzfristig ändern können.
Zwei Monate statt drei Jahre
«Wir sind uns bewusst, dass die Totalsperre eine grosse Einschränkung ist», sagt SBB-Gesamtprojektleiter Michael Müller. Aber eine einfachere Lösung gäbe es nicht: «Wenn wir herkömmlich gebaut hätten, würde das ganze Projekt etwa drei Jahre dauern.» Durch die Totalsperre liessen sich die Arbeiten stark bündeln und damit deutlich schneller abschliessen.
Die SBB wollen die Situation während der acht Wochen laufend analysieren und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.