30 Meter schossen am Sonntag die Flammen beim Grossbrand in Spreitenbach in die Höhe. Die riesige Rauchwolke über der Lagerhalle an der Autobahn A1 war weit herum sichtbar. Mehrere Feuerwehren standen mit insgesamt über 200 Leuten im Einsatz, um das Feuer im Industriequartier zu löschen.
Die Lagerhalle wurde komplett zerstört, ebenso mehrere Fahrzeuge in der Nähe. Das Feuer griff auch auf drei Nachbarhäuser über und richtete laut der Aargauischen Gebäudeversicherung einen Schaden von rund 20 Millionen Franken an.
Den Einsatz geleitet hat Feuerwehrkommandant Daniel Wiederkehr. Er spricht im Interview über die Bekämpfung des Grossbrandes.
SRF News: Was waren die grössten Herausforderungen beim Löscheinsatz?
Einsatzleiter Daniel Wiederkehr: Das Schwierigste war, die grosse Chaosphase eines solchen Grossereignisses in den Griff zu kriegen. Dass wir einen Überblick haben, was überhaupt brennt. Was verloren ist und welche Objekte man halten will.
Was war speziell? Es brauchte ja sehr lange Wasserleitungen und es gab sehr viel Rauch.
Die Hitzestrahlung war enorm. Wir mussten genügend Distanz halten und trotzdem gut mit dem Wasser wirken können.
Die Hitzestrahlung war enorm.
Waren der Rauch und das brennende Bitumen gefährlich? Später am Abend gab es eine entsprechende Warnung.
Der Rauch war giftig, wurde in der Luft aber gut vermischt. Wir hatten zum Glück günstige Windverhältnisse, die geholfen haben.
Neben dem Brandplatz befindet sich die Limmat: Was können Sie zum belasteten Löschwasser sagen?
Es floss gestern Abend kein Löschwasser in die Limmat. Wir konnten es in der Kläranlage auffangen, wo es nun über Monate langsam dem normalen Abwasser beigemischt wird für die Entsorgung. Aktuell ist eine Ölsperre ausgelegt. Damit kontrollieren wir, ob es Löschwasser in der Limmat hat.
Wie speziell ist ein solcher Grosseinsatz für eine Milizfeuerwehr wie jene von Spreitenbach-Killwangen?
Das trainieren wir natürlich an Übungen und Kursen. Jetzt sieht man, was diese Ausbildung nützt. Wir konnten gut mit den Nachbarfeuerwehren zusammenarbeiten.
Was gibt es noch zu tun – rund 24 Stunden nach dem Brand?
Es hat noch diverse Glutnester unter den Trümmern. Darum ist ein Bagger im Einsatz, der die groben Balken und den Rest des Gebäudes auseinander nimmt. Dann können wir das Feuer ganz löschen.
Es hat noch diverse Glutnester unter den Trümmern.
Der Icaro-Alarm (Alarmmeldung, u. a. über die Radioprogramme der SRG) wurde erst vier Stunden nach der Brandmeldung ausgelöst. Warum kam der erst so spät?
Das haben wir zusammen mit der Aargauer Kantonspolizei so entschieden. Beim Eindunkeln hat der Wind den Rauch mehr hinuntergedrückt. Deshalb wollten wir der Bevölkerung sagen: Macht die Fenster zu.
Das Gespräch führte Beni Minder.