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Gründe für mehr Tote Höhere Auslastung an Spitälern – höheres Sterberisiko

  • Bei hoher Auslastung der Spitalbetten nimmt die Sterblichkeit laut einer neuen Studie pro Tag um zwei Prozent zu.
  • Dies teilweise deutlich bevor die volle Bettenkapazität erreicht ist.
  • Besonders betroffen sind kleine Spitäler.
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Archiv: Wie erklärt sich die Übersterblichkeit der letzten zwei Jahre?
aus SRF 4 News aktuell vom 20.12.2022. Bild: Reuters/Arnd Wiegmann
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 52 Sekunden.

Für die Studie haben Forschende der Universität Basel die Daten von knapp 1.2 Millionen Patientinnen und Patienten aus 102 Schweizer Spitälern ausgewertet, heisst es in einer Medienmitteilung der Universität. Dies mit dem Ziel, den Zusammenhang zwischen der Bettenauslastung und der 14-Tage-Sterblichkeitsrate in Spitälern zu untersuchen.

Kritisch wurde es demnach, wenn ein gewisser Schwellenwert an belegten Betten erreicht wurde. Wo diese Schwelle lag, war von Spital zu Spital verschieden. Bei den untersuchten Spitälern lag dieser Schwellenwert zwischen 42.1 Prozent und 95.9 Prozent.

Spitalgrösse ist entscheidend

Entscheidend für diesen Unterschied sei die Grösse des Spitals, so die Studienautoren. Grundsätzlich gelte: je höher die durchschnittliche Bettenauslastung eines Spitals, desto höher der Schwellenwert. Die kritische Auslastung lag bei kleinen Spitälern bei rund 60 Prozent, während sie in grossen Spitälern bei 90 Prozent lag. Bei einer niederen durchschnittlichen Auslastung kann es zu stärkeren Schwankungen kommen.

zwei leere Spitalbetten.
Legende: Die Anzahl der freien oder belegten Betten bestimmt auch, wie hoch die Sterblichkeit der Patientinnen ist. Keystone / Peter Gerber

«Zum Beispiel kann es vorkommen, dass ein Spital im Schnitt 120 Betten belegt hat und an einem Tag des Jahres 200 Betten belegt sind – das ist enorm», erklärte Studienleiter Michael Simon auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Diese stark schwankenden Auslastungen führen dazu, dass der Schwellenwert niedriger ist und damit schneller erreicht wird.

Abhilfe durch Konzentration

Das Personal sei dabei der Flaschenhals, heisst es. Die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte sowie des Pflegepersonals bleibe relativ beständig, egal wie viele Patientinnen und Patienten im Spital sind. Zudem können bei hoher Auslastung bestimmte Behandlungen nicht mehr oder erst mit Verzögerung durchgeführt werden.

Das Problem kann laut Michael Simon angegangen werden, indem die Schwankungen in der Auslastung verringert werden. Die Lösungen sieht er auf politischer Ebene: «Eine Bündelung der Kliniken oder eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kliniken führt zu weniger Schwankungen und reduziert damit das Risiko», sagte Simon.

SRF 4 News, 9.1.2023, 10:00 Uhr;

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