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Grundversicherung Krankenkassenprämien dürften 2024 wieder um 6 Prozent steigen

  • Das Vergleichsportal Comparis erwartet einen erneuten Anstieg der Krankenkassen-Grundversicherung.
  • Durchschnittlich dürften die Krankenkassenprämien im nächsten Jahr demnach um sechs Prozent ansteigen.
  • Politische Entscheidungen zum Abbau von Reserven liessen die Prämien stärker ansteigen.
Medikamente liegen in einem Plastikbehälter
Legende: Keystone/Gaetan Bally (Symbolbild)

Bei einigen Krankenkassen sollen die Prämien um zehn Prozent steigen. Durchschnittlich erwartet das Vergleichsportal Comparis aber einen Anstieg von sechs Prozent. Dies, nachdem die Prämien bereits auf das laufende Jahr um 6.6 Prozent aufgeschlagen haben.

Auf lange Frist sieht Krankenkassenexperte Felix Schneuwly, der in der Comparis-Mitteilung zitiert wird, aber eine Beruhigung. In den kommenden Jahren soll sich das Kostenwachstum für die Schweizerinnen und Schweizer leicht unter drei Prozent einpendeln.

Abbau der Reserven führte zu starkem Prämienanstieg

«Ohne den politisch erzwungenen Reserveabbau wären die Prämien in den letzten Jahren lediglich um rund 2.5 Prozent pro Jahr und Person gestiegen und würden aktuell weiter in diesem Bereich steigen», wird Felix Schneuwly zitiert. Damit künftig nicht jede Kostenschwankung zu einer Prämienschwankung führt, spricht sich der Krankenkassenexperte wieder für ein Reservepolster über dem gesetzlichen Minimum aus.

Steigende Kosten werden auch zu steigenden Prämien führen.
Autor: Thomas Christen Vizedirektor des Bundesamts für Gesundheit

Die Prognose von Comparis basiert auf einer Abschätzung des Vergleichsportals im Zusammenspiel mit der ETH-Konjunkturforschungsstelle. Die Gesundheitskosten würden demnach im laufenden Jahr um 3.6 Prozent und im nächsten Jahr um 3.1 Prozent ansteigen, was sich auf die Krankenkassenprämie entsprechend auswirke.

In den Jahren 2021 bis 2023 können die steigenden Kosten teilweise mit der Corona-Pandemie erklärt werden. Ein höherer Bürokratieaufwand sowie mehr Psychotherapien oder die Umsetzung der Pflegeinitiative kosteten Geld.

BAG spricht auch von höheren Prämien

Bereits vor einer Woche veröffentlichte das Bundesamt für Gesundheit BAG Zahlen zu steigenden Kosten im Gesundheitswesen. Im ersten Quartal seien die Preise um 3.4 Prozent angestiegen.

«Steigende Kosten werden auch zu steigenden Prämien führen», liess sich BAG-Vizedirektor Thomas Christen zitieren. Wie hoch die Krankenkassenprämien ansteigen werden, konnte Christen noch nicht abschätzen.

SRF 4 News, 06.06.2023, 02:00 Uhr ; 

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