Worum geht es? Das «Gstungg», das Gedränge, gehört zum Gurtenfestival wie die prächtige Aussicht auf Bern und die Berge. Der Zugang auf den Berner Hausberg ist ein Flaschenhals. Bislang gab für die täglich 25'000 Besuchenden nur zwei Möglichkeiten, um an das Festival zu gelangen:
- Das Gurtenbähnli, bei dem die Menschen teils weit über eine Stunde anstehen müssen.
- Und den steilen Fussweg von Wabern direkt bis zur Bergstation, wo es teils ebenfalls Stau gab.
Nun haben die Verantwortlichen reagiert. Neu gibt es einen offiziellen Fussweg von der Endstation des Blinzern-Busses durch den Wald hoch auf den Gurten Kulm – inklusive Bar, WC, Beleuchtung und zweitem Eingang neben der Waldbühne. 2000 Leute können dort pro Stunde rein.
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Bild 1 von 7. Besucherinnen und Besucher des Gurtenfestivals können über einen neuen Waldweg auf den Gurten pilgern. Bildquelle: SRF / Sabine Steiner.
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Bild 2 von 7. Bald ist der Gipfel erreicht: Nach rund 40 Minuten Fussmarsch gelangen Gurten-Gängerinnen zum neuen Eingang. «Der Weg ist flacher, aber nicht kürzer», so die Bilanz. Bildquelle: SRF / Sabine Steiner.
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Bild 3 von 7. Simon Maibach brauchte nur 20 Minuten, um im Laufschritt von Blinzern zum neuen Eingang zu laufen. Bildquelle: SRF / Sabine Steiner.
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Bild 4 von 7. Doch auch vor dem neuen Zugang bildete sich rasch eine Schlange. Bildquelle: SRF / Sabine Steiner.
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Bild 5 von 7. Rund 2000 Leute können pro Stunde durch den neuen Zugang neben der Waldbühne auf das Gelände des Gurtenfestivals gelangen. Bildquelle: SRF / Sabine Steiner.
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Bild 6 von 7. Der neue Fussweg beginnt bei der Bus-Endstadtion Blinzern. Dort gibt es Toiletten und Veloparkplätze. Bildquelle: SRF / Sabine Steiner.
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Bild 7 von 7. Wer mit der Gurtenbahn an das Festival will, steht teils bis zu zwei Stunden an. Bildquelle: Keystone / Anthony Anex.
Wie reagieren die Gurten-Gänger? Schon kurz nach dem Festivalstart pilgerten am Mittwochnachmittag Hunderte Menschen den neuen Weg hoch, wie ein Augenschein vor Ort zeigt. «Wir laufen, weil wir dem Gstungg aus dem Weg gehen und mal etwas Neues ausprobieren wollen», sagt Besucherin Steffi Meroni. «Der Weg ist zwar nicht kürzer, aber deutlich weniger steil. Und es ist nicht so ein Puff wie beim Gurtenbähnli», sagt Simon Maibach aus Bern. Nur 20 Minuten brauchte er, um den Gurten im Laufschritt zu erklimmen.
41 Minuten benötigte Luca Zamboni aus Köniz. «Hoffentlich müssen wir oben nicht so lange anstehen», sagt er. Doch auch beim zweiten Eingang gab es am frühen Abend eine lange Warteschlange. «Es ist aber insgesamt weniger eng», so Steffi Meroni. «Wir laufen immer auf den Gurten. Schon das holt einen aus dem Alltag. Man kann gute Gespräche führen», sagt eine andere Besucherin, Moea Rotzetter. Der flache Waldweg sei sehr angenehm.
Was sagt das Festival? Für die Festivalorganisatoren beginnt der zweite Zugang zum Festival bereits am Bahnhof Bern. «Der Gästefluss wird schon dort reguliert. Busse und Trams halten nun nebeneinander, fahren dann nach Wabern respektive Blinzern», so Festivalsprecherin Nadine Brönnimann. Die Leute können dann selbst wählen, welchen Weg sie nehmen möchten. Mit dem neuen Zugang reagiert man auf das veränderte Gästeverhalten und die Spitzenzeiten. Ein grösserer Teil der Gäste reise teils gleichzeitig für ein Konzert an. Da es keinen Campingplatz auf dem Gurten mehr gibt, gehen zudem jeden Tag mehr Leute den Berg hoch und wieder runter.
Fun Fact für Fitnessfans: Die Länge des neuen Weges beträgt rund 2.1 Kilometer bei rund 220 Höhenmetern Steigung. Der «alte» Fussweg ist gleich lang, es gilt aber 300 Höhenmeter zu bezwingen.
Was ist sonst noch neu beim Gurtenfestival? Neben dem zweiten Fussweg und Eingang gibt es heuer erstmals eine Podcastbühne am Gurtenfestival, wo etwa Gülsha, «Beziehungskosmos» oder «SRF Focus» eine Bühne erhalten.