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Simon Kopp, Luzerner Staatsanwaltschaft: «Wir haben Tausende schrecklicher Bilder gefunden»
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 30.05.2023. Bild: Keystone/Arne Dedert
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Hausdurchsuchungen in Luzern Kinderpornografie: Luzerner Polizei nimmt 16 Personen fest

Die Luzerner Polizei stellt rund 300 Festplatten sicher – darauf befinden sich tausende illegaler Bilder und Videos.

Im Fokus der Aktion standen verschiedene Männer, welche die Luzerner Polizei seit mehreren Monaten auf dem Radar hatte. Gegen einige habe sie selber bereits ermittelt, zu anderen habe sie Hinweise aus der gesamtschweizerischen Polizeiarbeit erhalten, sagt Simon Kopp, Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft (siehe auch Kasten unten).

«Die Luzerner Polizei hat diese Aktion nun so geplant, dass sie mehrere dieser Hinweise und Ermittlungen zusammengenommen hat und in einem einzigen Schlag gegen die Verdächtigen vorgehen konnte», so Kopp weiter.

Mehrere Hausdurchsuchungen ab Anfang Mai

Von Anfang bis Mitte Mai führte die Polizei 26 Hausdurchsuchungen durch. Sie stellte dabei rund 300 Speichergeräte sicher, auf denen sich Tausende von verbotenen Bildern und Videos befinden.

Gegen 23 Männer wurden Strafverfahren wegen illegaler Kinderpornografie eröffnet, 16 von ihnen wurden zwischenzeitlich festgenommen, weil weitere Abklärungen nötig gewesen seien, sagt Simon Kopp von der Staatsanwaltschaft.

Polizist der Luzerner Polizei neben einem Streifenwagen.
Legende: Gezielter Schlag Anfang Mai: Die Luzerner Polizei führte 26 Hausdurchsungen durch – gegen 23 Männer wurden Strafverfahren wegen Kinderpornografie eröffnet. Keystone/Alexandra Wey

Die beschuldigten Männer sind zwischen 16 und 85 Jahre alt. Ihnen wird vorgeworfen, kinderpornografisches Material aus dem Internet heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet zu haben. Es gibt aktuell keine Hinweise darauf, dass die Männer untereinander vernetzt waren.

Ermittler müssen nun Bild für Bild überprüfen

Abgeklärt werde im Moment, ob die Beschuldigten auch selber kinderpornografisches Material hergestellt haben, sagt Simon Kopp. «Unsere Ermittler müssen nun jedes einzelne Bild überprüfen und herausfinden, ob es heruntergeladen oder selber angefertigt wurde.»

Diese Arbeit, bei der man «in die Abgründe der Gesellschaft» blicke, dauere mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate. Für die Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung. Sollten sich die Vorwürfe gegen sie erhärten, drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren.

Aktion «Ninja Turtle»: Aargauer Polizei ermittelt international

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Auch die Kantonspolizei Aargau meldet einen Schlag gegen Pädokriminelle: Zusammen mit dem Bundesamt für Polizei habe sie über mehrere Jahre hinweg 2200 Fälle aufdecken können, heisst es in einer Mitteilung.

Es sei zu Verhaftungen in verschiedenen Kantonen sowie in Frankreich, Rumänien, Kroatien und Spanien, Peru und Brasilien gekommen. Bei den Tätern handle es sich zum einen um Konsumenten von kinderpornografischem Material. Dabei sind aber auch Männer, die selber Kinder missbraucht haben.

Die Aktion gegen Pädokriminalität lief seit 2012. Seit 2015 wurde unter dem Profil «Ninja Turtle» verdeckt ermittelt. Hinter diesem Profil steckte ein 62-jähriger Deutscher, der 2015 verhaftet wurde. Dieser hatte Daten mit pädopornografischem Material vom Kanton Aargau aus verbreitet. Nach der Festnahme hat die Polizei sein Profil quasi «übernommen» und damit über Jahre verdeckt ermittelt.

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 30.05.2023; 12:03 Uhr;

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