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Abzocke mit Defibrillatoren bei KMU-Betrieben
Aus Espresso vom 24.02.2020. Bild: srf
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Hilfsbereitschaft ausgenutzt Abzocke mit Defibrillatoren sorgt bei KMU-Betrieben für Herzrasen

PMS Öffentlichkeitswerbung macht mit Defibrillatoren-Sponsoring Geld. Nun zeigt sich: Auch die Firma SAM kassiert ab.

SAM, Swiss Media Advertising and Marketing GmbH heisst die Firma, die die Hilfsbereitschaft lokaler KMU-Betriebe mit derselben Masche ausnützt, wie die Firma PMS Öffentlichkeitswerbung.

In die Sponsoring-Falle von SAM tappte Manuela Brunner aus Gümligen bei Bern. Sie führt seit anderthalb Jahren ein kleines Nagelstudio. «Ein bisschen Werbung kann nicht schaden», dachte sich Manuela Brunner, als ihr die SAM-Beraterin das Konzept mit dem Defibrillator vorstellte. Im Treppenhaus einer Physiotherapie im Dorf ein Defibrillator, daneben eine Werbetafel mit ihrem Firmennamen.

2000 Franken für ein kleines Inserat

Für das kleine Inserat auf der Werbetafel zahlte Manuela Brunner knapp 2000 Franken. «Das ist für mich ein grosser Betrag, den ich nun in Raten abzahle.» Laut Manuela Brunner unterstützen auch andere lokale KMU die Finanzierung des Defibrillator, eine Zahnarztpraxis beispielsweise mit 3000 Franken.

Ein lukratives Geschäft

«Kassensturz» zeigte dieses Missverhältnis kürzlich an einem konkreten Beispiel einer Luzerner Gemeinde auf. Dort sammelte die Firma PMS Öffentlichkeitswerbung über 30'000 Franken bei verschiedenen KMU-Betrieben, für einen Defibrillator der knapp 2000 Franken kostet.

Die gleiche Masche, derselbe Geschäftsführer

«Espresso» liegen verschiedene Verträge vor, die PMS oder SAM mit verschiedenen KMU-Betrieben abgeschlossen haben. Sie sind identisch. Kein Wunder. Denn: Beide Firmen haben den Firmensitz in Rapperswil (SG). Die Postadresse ist identisch. Hinter beiden Firmen stecken dieselben Personen, derselbe Geschäftsführer. Laut Handelsregister ein Beat Jäger. Kein Unbekannter.

Neues Produkt, gleiche Masche

«Kassensturz» kritisierte bereits vor über 20 Jahren das Geschäftsgebaren von Beat Jäger. Letztmals im Jahr 2012. Auch damals sammelte die Firma bei lokalen KMU-Unternehmen Geld für einen guten Zweck – für Autos der Spitex.

Und bereits damals überstiegen die Werbe-Einnahmen die Auslagen bei Weitem. Ein ehemaliger PMS-Mitarbeiter packte damals aus und verriet «Kassensturz»: «Man muss die Leute über den Tisch ziehen. Man verkauft etwas, was in keinem Verhältnis steht zum Ertrag.»

Trotz mehrerer Anfragen per Mail und Telefon hat die Firma SAM hat gegenüber «Espresso» keine Stellung zu den Vorwürfen genommen.

Espresso, 24.02.2020, 08.13 Uhr

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