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Hochbetrieb auf der Festmeile Jodlerfest lockt 210'000 Leute nach Zug

Ein Fest der Superlative: Trotz Besucherrekord verlief das «Eidgenössische» in Zug friedlich und ohne Zwischenfälle.

«Ich bin einfach wunschlos glücklich», fasste OK-Präsident Stephan Schleiss seine Gefühle nach dem 31. Eidgenössischen Jodlerfest in Zug zusammen. «Wir konnten am Freitag bei besten Bedingungen starten und alles wie geplant durchziehen. Wenn es läuft, dann läuft es», so Schleiss.

Über drei Tage verteilt hat das Eidgenössische Jodlerfest rund 210'000 Jodelfans nach Zug gelockt. Über 10'000 Aktive nahmen an den Wettbewerben für Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen teil. Damit übertraf es die Erwartungen des Organisationskomitees deutlich. Diese waren im Vorfeld von rund 150'000 Besuchenden ausgegangen.

Fast kein Durchkommen auf der Festmeile

Bisher galt das Eidgenössische Jodlerfest in Luzern im Jahr 2008 als das grösste Fest aller Zeiten. Damals traten 12'000 Aktive an und rund 200'000 Besucherinnen und Besucher waren am Fest. Zwar sind die Zahlen jeweils Schätzungen der Organisatoren und der Polizei, doch kann man sagen, dass die letzten drei Tage in Zug einen riesigen Ansturm brachten. Gerade in der Festmeile am Zugersee gab es teilweise fast kein Durchkommen mehr.

Umso grösser ist die Erleichterung beim OK, dass es keine grösseren Zwischenfälle gab am Fest. OK-Präsident Stephan Schleiss: «Es hatte viele Leute, aber es gab kein Chaos.» Viele Besucherinnen und Besucher seien mit dem öffentlichen Verkehr angereist, sodass es auf den Strassen keine grösseren Probleme gab.

Unfreiwillige Dusche für Büchelspieler

Aus Sicht der Zuger Blaulichtorganisationen verlief das Fest friedlich und ruhig. Die Polizei musste vereinzelt Einsätze wegen alkoholisierten Personen leisten. Der Zuger Rettungsdienst kam zwischen Freitagnachmittag und Sonntagabend insgesamt auf 32 Einsätze auf dem Festgelände. Dabei handelte es sich mehrheitlich um Bagatellfälle, vereinzelt aber auch um medizinische Hilfe bei Herz-Kreislaufproblemen.

So seien die wenigen Zwischenfälle glücklicherweise eher Anekdoten als schlimme Ereignisse. Schleiss: «Am Samstagnachmittag ging bei den Alphorndarbietungen auf einer Wiese plötzlich der automatische Rasensprenger an. Offenbar wurde vergessen, diesen abzuprogrammieren.» Eine kurze Dusche also für eine Gruppe von Büchelspielern während des Vortrags. Aber bei den hohen Temperaturen wohl zu verschmerzen.

Pandemie gut überstanden

Sehr viel gefeiert mit Betrieb rund um die Uhr wurde auf der Festmeile am Zugersee. «Zur Begeisterung der Besucherinnen und Besucher wurde entlang der gesamten Festmeile am Zugersee auf Schritt und Tritt gejodelt, gealphörnlet und gefähndelt, als gäbe es kein Morgen», so Karin Niederberger, Präsidentin des Eidgenössischen Jodlerverbands. Das Jodlervolk sei bei bester Stimmung gewesen.

Entlang der gesamten Festmeile am Zugersee wurde gejodelt, gealphörnlet und gefähndelt, als gäbe es kein Morgen.
Autor: Karin Niederberger Präsidentin des Eidgenössischen Jodlerverbands

Während der Pandemie hätten viele Jodlerclubs gelitten. Über ein Jahr war das gemeinsame Singen untersagt. Der Erfolg des Jodlerfestes ist für Karin Niederberger deshalb nicht selbstverständlich: «Die Aktiven haben dafür gesorgt, dass das Jodeln, das Fahnenschwingen und das Alphornblasen in der schwierigen Zeit der Pandemie erhalten, ja sogar gestärkt werden konnten», lobte die Präsidentin.

Frau an Rednerpult – dahinter Menschen.
Legende: Die Zentralpräsidentin des Eidgenössischen Jodlerverband, Karin Niederberger, bei ihrer Rede am Festakt. Keystone/Urs Flüeler

Das 31. Eidgenössische Jodlerfest wurde am Freitag nach einer sechsjährigen Pause auf dem Landsgemeindeplatz eröffnet. Wegen Corona fiel die letzte Ausgabe des alle drei Jahre stattfindenden Festes ins Wasser. Das nächste Eidgenössische Jodlerfest wird 2026 in der Stadt Basel durchgeführt.

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SRF1 Regionaljournal Zentralschweiz, 18.06.2023, 17:30 Uhr ; 

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