Das Lager der Firma im bernischen Suberg ist voll. In der riesigen Halle sind die hohen Regale bis zur Decke gefüllt mit Düngersäcken, gestapelt auf typischen Europaletten. «10'000 Paletten hat es hier», sagt Geschäftsführer Philipp Hauert.
Einblick in die Düngerproduktion
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Bild 1 von 6. Derzeit sehr wertvoll: Harnstoff. Dieser Rohstoff wird für die Düngerproduktion weiterverarbeitet. Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
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Bild 2 von 6. Derzeit sind die Preise für solche Rohstoffe sehr hoch. Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
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Bild 3 von 6. Die Rohstoffe werde mit anderen Stoffen gemischt und zu Dünger verarbeitet. Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
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Bild 4 von 6. Rund 100 Personen sind bei Hauert für die Düngerproduktion tätig. Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
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Bild 5 von 6. Dünger für den Hausgarten: Wegen des schlechten Frühlings wurde weniger gekauft. Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
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Bild 6 von 6. Derzeit sehr voll: Das Lager der Firma Hauert. Bildquelle: SRF/Thomas Pressmann.
Für den Düngerhersteller sind Gärtnereibetriebe, Baumschulen und Hobbygärtnerinnen wichtige Kunden. «Wegen des nassen Frühlings kauften sie weniger Dünger», sagt Hauert. Gerade Hobbygärtner hätten weniger Dünger eingekauft. Dünger, der sich nun in Suberg stapelt.
Energiekrise sorgt für Überproduktion
Voll sind die Lager aber auch, weil die Firma im letzten Herbst enorm viel produzierte. So viel, dass zusätzliche Lager angemietet werden mussten. Der Grund: Wegen einer möglichen Energiekrise im Winter wollte das Unternehmen auf Nummer sicher gehen. Zudem wurde ein Mangel an Rohstoffen befürchtet.
Doch das Wetter macht dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung. Das geht zwar ins Geld, sei aber für die Firma verkraftbar. «Das Unternehmen hat schon grössere Herausforderungen gemeistert», sagt Philipp Hauert mit Verweis auf die über 350-jährige Firmengeschichte.
Die Firma konnte zudem in den letzten Jahren vom Boom in der grünen Branche profitieren: Viele Menschen blieben wegen der Pandemie zu Hause und kümmerten sich um ihren Balkon oder ihren Garten.
Die Suche nach Rohstoffen
Die Preise der Rohstoffe stiegen letztes Jahr deutlich und sind weiterhin sehr hoch, unter anderem wegen der Ukrainekrise. Deswegen musste Hauert die Preise ebenfalls nach oben anpassen. Zudem suchte das Unternehmen neue Lieferanten. Rohstoffe kommen mittlerweile aus vielen Teilen der Welt; Europa, Nordamerika, Afrika oder Asien.
Die ganzen Veränderungen haben aber auch ihr Gutes, findet Philipp Hauert. «Wir sind geordert, neue Lösungen zu suchen.» So tüftelt sein Unternehmen mit anderen aus der Branche, wie man auf neue Art und mit weniger Energieaufwand zu den gefragten Rohstoffen kommt. Philipp Hauert nennt beispielsweise Phosphat, welches aus Klärschlamm gewonnen wird. «Das hätte man früher sicher auch schon machen können, es fehlten aber die Anreize und der Druck.» Das ist nun anders.