Es sind diesmal keine spielende Kinder, die man schon beim Eingang des Freibads Opfikon hört, sondern lautes Gebell und begeistertes Japsen. Am letzten Tag der Sommersaison dürfen Hund und ihre Besitzerinnen und Besitzer gratis ins Freibad. Einige Vierbeiner stehen noch etwas zögerlich am Beckenrand, andere können es kaum erwarten, sich vom Sprungturm zu stürzen.
So wie der Gordon Setter Okuma. Okuma steht auf dem Einmeterbrett und jault, bis das orange Spielzeug ins Wasser fliegt. «Sie liebt das Wasser und alles, was mit Action zu tun hat», sagt ihr Besitzer Andy. Sein Sohn wirft nun endlich das Spielzeug – und Okuma fliegt.
Okuma trägt eine Schwimmweste, wie einige andere Hunde auch. Denn auch wenn sie sich das Wasser gewöhnt sind, können sie an ihre Grenzen stossen und ermüden. Dies sagt auch Nicole aus Oetwil am See. Sie ist gleich mit vier Hunden gekommen: «Sie sind voller Begeisterung dabei und wollen nicht mehr aufhören. Deshalb ist es an uns, mit ihnen Pausen zu machen.» An den nächsten beiden Tagen werde sie es mit den Hunden ruhiger angehen.
Nicht alle Hunde sind sich das Schwimmen gewohnt. Valentina ist mit Bonny von Wädenswil nach Opfikon gekommen, damit ihr Hund schwimmen lernen kann. Der Labrador Retriever sei ziemlich ängstlich, habe sich jetzt aber zum ersten Mal ins Wasser getraut, sagt sie: «Er hat hier auch andere Hunde kennengelernt und Spass gehabt am Wasser. Es war ein totaler Erfolg für mich.»
Valentinas Bruder hat sich mit Bonny sogar auf die Rutschbahn getraut. Wo die Hunde wackelig auf allen Vieren herunterrutschen – einmal mit den Besitzerinnen, einmal ohne.
Das Wasser im Freibad wurde extra für die Hunde vom Chlor befreit, sagt der Betriebsleiter des Freizeitbads Opfikon, Peter Pfluger. Es war seine Idee, die Hunde ins Freibad zu lassen. Unterdessen findet das Hundeschwimmen bereits zum vierten Mal statt: «Letztes Jahr kamen etwa 600 Hunde, dieses Mal dürften es bis 800 Tiere sein.»
Die Hunde dürften im Freibad alles, sagt Pfluger: «Die Hundehalter nehmen viel Rücksicht und putzen alles weg, was liegenbleiben könnte.» Auch sei es noch nie zu Bissen oder anderem aggressivem Verhalten gekommen. Die Stimmung ist denn auch äusserst friedlich. Und die Hunde geniessen es sichtlich, einfach Hund sein zu dürfen.
Nach dem Hundeschwimmen steht für Peter Pfluger und sein Team die grosse Arbeit an. Sobald das Wasser aus den Becken abgelassen wurde, werden die Hundehaare zusammen geputzt: «Da kommt jeweils einiges zusammen», sagt Pfluger: «Für ein Kissen würde es gut reichen.»
Dennoch lohne sich der Aufwand. Die Freude der Hunde freue auch ihn. Deshalb soll das Hundeschwimmen in Opfikon auch nächstes Jahr wieder stattfinden – wie unterdessen auch in über 20 weiteren Badis in der ganzen Schweiz.