- Die Schweizer Behörden haben letztes Jahr rund ein Viertel weniger Medikamente beschlagnahmt, die illegal in die Schweiz eingeführt wurden.
- Knapp 6800 Sendungen habe der Zoll beschlagnahmt, heisst es in einer Mitteilung von Swissmedic .
- Besonders häufig hat der Zoll Potenzmittel entdeckt – sie waren in vier von fünf illegalen Sendungen.
Insgesamt habe das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) 6793 Sendungen sichergestellt, teilte das Heilmittelinstitut mit. Ungefähr gleich viele Fälle habe man im Jahr 2020 verzeichnet. In 79 Prozent der Fälle wurden den Angaben zufolge Erektionsförderer illegal importiert. Dahinter folgten Schlaf- und Beruhigungsmittel mit einem Anteil von sechs Prozent und Hormone mit einem Anteil von fünf Prozent.
In gut einem Drittel der Fälle (34 Prozent) stammten die konfiszierten Pakete aus Osteuropa. Dabei spielt gemäss Swissmedic insbesondere Polen als Herkunftsland eine Rolle. In 26 Prozent der Fälle wurden die Medikamente von Indien aus verschickt, 27 Prozent der Pakete kamen aus anderen Ländern Asiens. Bei über 90 Prozent der Fälle wandte Swissmedic nach eigenen Angaben das vereinfachte Verfahren an, die Medikamente wurden vernichtet.
In 214 Fällen führte das Heilmittelinstitut kostenpflichtige Verfahren. 78 davon betrafen Personen, die erneut im Internet Medikamente bestellt hatten, nachdem ein für sie bestimmtes Paket abgefangen und vernichtet worden war.
Swissmedic warnt davor, Medikamente aus fragwürdigen Quellen zu beziehen. Die illegalen Arzneimittel enthielten häufig keine oder falsch deklarierte Wirkstoffe. Wer derartige Bestellungen tätige, gefährde seine Gesundheit und unterstütze kriminelle Anbieter.