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«Besonders wertvoll sind Fehldrucke»
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 15.04.2021. Bild: SRF
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Im Sammelfieber Mit Pokémon-Karten zum Millionär

Pokémon-Karten erleben derzeit ein Revival. Vereinzelt werden Karten zu horrenden Preisen gehandelt.

Pikachu, Arktos oder Glurak heissen die japanischen Taschenmonster, welche sich in den Neunziger- und Nullerjahren weltweit auf die Pausenplätze und in die Kinderzimmer schlichen. Ab 1996 wurden die Pokémon von Spielerinnen und Spielern im gleichnamigen Videospiel gefangen, gesammelt und trainiert. Später folgten eine Anime-Serie, Kinofilme, Plüschtiere – und ein Sammelkartenspiel. Dieses erlebt seit einigen Monaten ein Revival.

Ein aufblasbares Pokemon
Legende: Das wohl bekannteste Pokémon: «Pikachu». Keystone

«Wir haben praktisch täglich Anfragen von Personen, die ihre Karten schätzen lassen wollen», sagt Pascal Landolt von Cardcollectors, eine Schweizer Onlineplattform, welche sich auf Pokémonkarten spezialisiert hat. Dass sich die Karten erneut hoher Beliebtheit erfreuen, habe verschiedene Gründe.

Unter anderem hätten während der Pandemie wohl viele ihren Estrich oder Keller geräumt und seien dabei auf ihre alte Sammlung gestossen. «Da wurden alte Schätze geborgen», so Landolt. Denn im Gegensatz zu früher lasse sich mit manchen Karten nun «richtig Geld verdienen».

Eine Karte für über 300'000 US-Dollar

Eine Erst-Editionskarte des Pokémons «Glurak» wechselte im vergangenen Jahr für rund 200’000 US-Dollar den Besitzer und erst kürzlich wurde eine «Turtok»-Karte gemäss Onlinemedien für über 300'000 US-Dollar verkauft.

25 Jahre Pokémon

Box aufklappen Box zuklappen

Erfunden wurden die Taschenmonster, wie Pokémon auf Deutsch übersetzt heissen, vom Japaner Satoshi Tajiri. Gemäss eigenen Angaben sammelte dieser als Kind Insekten, zeichnete diese und liess sie auf den Bildern gegeneinander antreten.

Das erste Pokémon-Videospiel wurde 1996 veröffentlicht. Darauf folgten unter anderem Serien, Kinofilme und das bekannte Sammelkartenspiel, welches in der Schweiz 1999 auf den Markt kam. Pokémon gilt als eines der erfolgreichsten Produkte der Spieleindustrie.

Auch eine Aktion des Youtubers Logan Paul rief die Kartonkärtchen einem breiten Publikum in Erinnerung: Der Internetstar öffnete auf seinem Kanal eine Box der ersten Edition des Spiels und liess sich von einem Experten über den Wert der Karten aufklären. Und: «Nicht zuletzt verhalf auch die Aufmerksamkeit durch das 25-jährige Jubiläum den Karten zum Revival», sagt Pascal Landolt von Cardcollectors.

Der «Pokémon-Millionär» vom Zürichsee

Auch Fabian Ballabio aus Schmerikon im Kanton St. Gallen sammelt Pokémon-Karten. Seine Sammlung umfasse über 380 Karten sowie einige sogenannte «Trainerkarten» – und sie sei komplett, erzählt der 29-Jährige mit Stolz: «Ich hatte schon viele Karten, als das Spiel aufkam.» Später habe er seine Sammlung durch Käufe auf Auktionsplattformen vervollständigt.

Ballabio schätzt den Wert seiner Sammlung auf etwa eine Million Franken: «Vor allem der emotionale Wert liegt etwa bei diesem Betrag. Der tatsächliche Wert – wenn man alles zusammenzählt – dürfte zwischen 300'000 und 500'000 Franken liegen.» Aufgrund seiner Sammlung wurde er erst kürzlich von den Glarner Nachrichten als der «Pokémon-Millionär» bezeichnet.

Portrait Fabio Ballabio mit seiner Sammlung
Legende: Fabian Ballabio und seine Pokémon-Sammlung. SRF

Auch Fabian Ballabio besitzt eine «Glurak»-Karte, welche unlängst für einen Rekordpreis verkauft wurde – allerdings handelte es sich dabei um eine andere Version. «Die wertvollste Glurak-Karte hat anstelle einer sechs eine vier aufgedruckt», so Ballabio. Es gebe aber auch Karten, bei denen Schattierungen fehlen. Und solche Fehldrucke seien besonders wertvoll.

Eine Karte als Investition

Der Wert einer Pokémon-Karte oder einer Sammlung sei von mehreren Faktoren abhängig, sagt Pascal Landolt von CardCollectors. Nebst einzigartigen Merkmalen trage auch die Seltenheit und der Zustand der Karte zu deren Wert bei.

Karten könnten von sogenannten Grading Services auf ihre Echtheit geprüft und zertifiziert werden. Dies erhöhe den Wert zusätzlich, so Landolt. Auch die zunehmende Beliebtheit des Spiels lasse die Preise steigen: «In den vergangenen Monaten war eine deutliche Wertsteigerung festzustellen. Und ich gehe davon aus, dass die Karten weiter an Wert gewinnen werden.»

Regionaljournal Ostschweiz, 13.4.2021, 17:30 Uhr;

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