- Im Kanton Thurgau bei Dussnang wurden zwei Alpacas gerissen, sehr wahrscheinlich von einem Wolf.
- Ein drittes Tier erlitt schwere Verletzungen und musste eingeschläfert werden.
- Rissbilder deuteten laut Behörden auf einen Wolf hin. Der Kanton prüft nun, ob der Wolf abgeschossen werden soll.
Noch stehen die Resultate der DNA-Analyse aus. Doch für die Experten bei der zuständigen Jagd- und Fischereiverwaltung ist bereits jetzt klar: Hier muss ein Wolf zugeschlagen haben.
Man gehe von einem einzelnen Raubtier aus, erklärt Roman Kistler, Leiter der Thurgauer Jagd- und Fischereiverwaltung gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF. «Wir haben keine Hinweise aus der Bevölkerung, dass sich vor Ort Wölfe aufgehalten hätten.»
Man prüfe nun die Erteilung einer Abschussbewilligung. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür seien erfüllt. Der Entscheid hänge auch davon ab, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickle.
Unterhalt der Zäune «matchentscheidend»
Haltern von Nutztieren werde empfohlen, taugliche Herdenschutzmassnahmen zu treffen. Die Alpakas hätten sich zwar in diesem Fall auf einer mit Drähten eingezäunten Weide befunden.
Aber: «Häufig ist das Problem, dass die Zäune aufgrund von Kurzschlüssen nicht mehr unter Strom stehen», erklärt Kistler. Der Unterhalt der Zäune sei «matchentscheidend».
Seit 2017 drei Wölfe im Kanton nachgewiesen
Die Nutztierhalter wurden am Donnerstag auch im unmittelbar angrenzenden Kanton Zürich über eine SMS-Alarmmeldung über die Situation in Kenntnis gesetzt.
Im Kanton Thurgau wurden seit 2017 drei verschiedene Wölfe nachgewiesen. Zwei hätten das Kantonsgebiet nach kurzer Zeit wieder verlassen, der dritte Wolf wurde wegen schwerwiegender Erkrankung im Februar 2020 erlegt. Eine mutmasslich vierte Präsenz im Mai 2022 konnte laut Mitteilung genetisch nicht bestätigt werden.
