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Pilz-App
Aus HeuteMorgen vom 31.10.2017.
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Immer weniger Kontrolleure «Pilz-Apps gaukeln eine falsche Sicherheit vor»

Das Wichtigste in Kürze

  • Die diesjährige Pilzsaison ist aussergewöhnlich gut und deshalb gibt es in diesem Herbst auch besonders viele Sammlerinnen und Sammler.
  • Doch es gibt immer weniger Kontrollstellen für Pilzsammler. Wegen einer gesetzlichen Änderung sind die Kantone und Gemeinden seit einigen Jahren nicht mehr verpflichtet, Pilzkontrolleure auszubilden und Kontrollstellen zu betreiben.
  • Pilz-Apps seien ein gefährlicher Ersatz, sagt Marionna Schlatter von der Schweizerischen Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane.

SRF News: Vor wenigen Jahren wurde den Kantonen und Gemeinden die Verpflichtung weggenommen, Pilzkontrolleure auszubilden und Kontrollstellen zu betreiben.

Marionna Schlatter

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Legende: Keystone

Die leidenschaftliche Pilzsammlerin und Pilzkontrolleurin ist Medienbeauftragte bei der Schweizerischen Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane.

Marionna Schlatter: Die Zahl der Kontrollstellen hat abgenommen. Immer mehr Kantone haben das Gesetz nachvollzogen und die Pflicht beim Kanton und den Gemeinden aufgehoben. Jetzt haben wir das Problem, dass wir viel zu wenige Kontrollstellen haben und auch weniger Leute, die diese Ausbildung machen müssen.

Hat die Zahl der Pilzvergiftungen mit der Aufhebung der Pflicht für die Kantone und Gemeinden zugenommen?

Die Zahl der Vergiftungen ist nicht explodiert. Der Hauptgrund dafür ist, dass eben doch viele Gemeinden bislang die Kontrollstellen beibehalten haben und dass das grosse Streichkonzert erst in den vergangenen zwei, drei Jahren angefangen hat. Für mich stellt sich die Frage, wie der Bund gewährleisten will, dass genügend Personen ausgebildet werden, die bei einer Pilzvergiftung in der Lage sind, die Pilze zu identifizieren, wenn eben die gesetzliche Grundlage fehlt.

Nun gibt es ja Apps, mit denen man Pilze bestimmen kann. Sind die eine Alternative?

Apps sind ziemlich gefährlich, da sie zu vielen falschen Schlüssen führen können. Die Apps umfassen immer nur wenige Pilze – vielleicht 100 Arten. Aber alleine in der Schweiz gibt es schon 5000 – 6000 Pilzarten. Da täuschen die Apps eine falsche Sicherheit vor.

Gibt es mit dem Aufkommen der Pilz-Apps mehr Vergiftungen?

Dieser Zusammenhang ist etwas weit hergeholt. Es stimmt, dass es dank diesen Apps mehr Menschen gibt, die spontan Pilze sammeln gehen. Aber die Zahl der Vergiftungen hat etwas damit zu tun, wie stark die Pilze sind, die eingenommen werden.

Das Gespräch führte Andrea Jaggi.

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