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Kinder sollen zum Schutz Älterer gegen Grippe geimpft werden
Aus Tagesschau vom 05.11.2023.
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Impfschutz durch Dritte Kinder gegen Grippe impfen, um andere zu schützen

Bis zu 1500 Menschen sterben in der Schweiz jährlich an der Grippe – also dem Influenza-Virus. 90 Prozent von ihnen sind über 65 Jahre alt. Gegen Grippe zu impfen, könne schützen, sagt Christoph Berger, Kinderarzt und Infektiologe am Universitätsspital Zürich.

Berger, der zugleich Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif) ist, sieht eine Möglichkeit, Impfen noch wirksamer zu machen. Denn vor allem ältere Menschen sowie chronisch Kranke erkrankten schwer an Grippe. Diese zeigten eine weniger gute Antwort auf eine Grippeimpfung als jüngere, gesunde Personen, so Berger.

Wenn wir Kinder […] auch gegen die Grippe impfen würden, dann hätten wir den Effekt, dass weniger Ältere und chronisch Kranke an Grippe schwer erkranken würden.
Autor: Christoph Berger Präsident Ekif

Zwar würden gemäss Berger auch Kinder an Influenza erkranken, aber im Vergleich zu älteren, kranken Menschen nicht so schwer. «Wenn wir Kinder […] auch gegen die Grippe impfen würden, dann hätten wir den Effekt, dass weniger ältere und chronisch Kranke an Grippe schwer erkranken würden», sagt Berger.

Impfen, um andere Personen zu schützen: quasi ein Impfschutz durch Dritte. Möglich ist das bereits bei HPV-Infektionen und Keuchhusten. Letzterer sei für Neugeborene und kleine Säuglinge gefährlich, erklärt Berger. Doch diese könnten noch nicht geimpft werden. «Wir können aber die schwangeren Frauen und die werdenden Väter impfen, dann ist dieses Kind über diese empfindliche Phase geschützt.»

Krankenkassen zurückhaltend

Bei Grippe und Keuchhusten zahlen die Krankenkassen jedoch nicht für eine Impfung von Drittpersonen. Darum regt die Impfkommission nun zum Umdenken an. Berger: «Es ist ein Anliegen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, die Grundlage zu schaffen, dass auch Impfungen zum indirekten Schutz eine Kostenübernahme erhalten können.» Dies sei wichtig, weil dieser Ansatz je nach Impfung und gefährdeter Personen gebraucht würde, damit die Meistgefährdeten – und somit die ganze Bevölkerung – geschützt werden könnten.

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Berger: «Es ist ein Anliegen der Ekif, dass auch Impfungen zum indirekten Schutz eine Kostenübernahme erhalten»
Aus News-Clip vom 05.11.2023.
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Das Bundesamt für Gesundheit konnte heute zum Vorschlag der Impfkommission und zur Kostenübernahme gegenüber SRF nichts sagen. Eile ist keine geboten, denn die Grippeimpfungen für Kinder zum Schutz der älteren Menschen sind weder für diesen Winter noch für den nächsten angedacht.

Eine Impfampulle in menschlicher Hand.
Legende: Würden Kinder sich vermehrt gegen Grippe impfen, könnten so mehr schwerwiegende Grippeerkrankungen verhindert werden, sagt Berger (Archivbild). REUTERS/Lisi Niesner

Tagesschau, 05.11.2023, 19:30 Uhr;

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