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Inhaftierter Ex-Minister Gambia will Sonko vor Gericht stellen

Die neue Regierung von Gambia will, dass die Schweiz den mutmasslichen Folter-Kommandanten Ousman Sonko ausliefert.

  • Ousman Sonko sitzt in der Schweiz in Untersuchungshaft, nachdem er in der Schweiz letztes Jahr ein Asylgesuch gestellt hatte.
  • Sonko soll während der Diktatur in Gambia persönlich für Folter und Mord an Oppositionellen verantwortlich gewesen sein.
  • Vergangenen Samstag legte Gambias neuer Präsident Adama Barrow seinen Amtseid ab.
  • Gegenüber der «Rundschau» garantiert Barrow persönlich für die demokratischen Prinzipien des neuen Gambias.

In einem exklusiven Interview mit der «Rundschau» fordert Gambias Präsident Adama Barrow die Aufarbeitung der grausamen Vergangenheit unter Diktator Yahya Jammeh: «Bevor es eine Versöhnung geben kann, müssen wir die Wahrheit kennen. Ohne Wahrheit keine Versöhnung.»

Der neue gambische Innenminister Mai Ahmed Fatty formt zurzeit eine Kommission, die sich im Detail mit den Grausamkeiten des abgewählten Regimes auseinandersetzen soll: «Wir wollen wissen: Wer hat wann was getan, um eine persönliche Verantwortung festzustellen.» Sonko habe im Regime eine Schlüsselrolle gespielt. Deshalb seien seine Aussagen besonders wertvoll: «Wenn uns Sonko übergeben würde, könnten wir viele offene Fragen klären.»

Auch Aussenminister Ousainou Darboe will Ousman Sonko vor ein gambisches Gericht stellen: «Ich möchte, dass die Schweizer Regierung Sonko an Gambia ausliefert, damit er sich vor einem gambischen Gericht für seine Vergehen verantworten muss. Falls dies nicht möglich ist, sollen ihn die Schweizer Behörden an den Internationalen Gerichtshof nach Den Haag überstellen.»

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