2027 soll die Schweiz intelligenter sein als heute – das ist beschlossene Sache. In den meisten Haushalten soll es bis dahin ein sogenanntes Smart Meter geben. Das ist ein intelligenter Stromzähler. Er meldet den Stromverbrauch direkt den Stromlieferanten, er merkt, wenn Strom teurer wird, und er weiss, wie man Strom am besten einsetzt.
Der Stromzähler teilt Herrn und Frau Schweizer also bald mit, wann sie am besten die Waschmaschine anwerfen, weil Strom gerade günstig ist. Nun zeigt sich aber, dass diese schöne neue Welt einfach so nicht funktionieren wird.
Das Bundesamt für Energie schreibt: «So gibt es in der Schweiz heute gleich drei parallele Datenaustauschsysteme. Viele Prozesse werden zudem noch manuell geführt. Dieser Wilde Westen der Digitalisierung im Strombereich verursacht Probleme mit der Daten- und Prozessqualität.» Das heisst: Die Stromversorger können die Daten nicht innert nützlicher Frist austauschen.
Bundesrat will zentrale Lösung
Angedacht ist eine neue Institution, die zentral alle Daten der Stromverbraucher speichert. Eine Organisation, die dem Bund gehört, ein bisschen wie beim Swiss Pass der SBB.
So hätten alle, die Strom verkaufen, Zugang zu allen Daten. Das fördere den Wettbewerb und es sei effizient, zum Beispiel wenn einer einen neuen Stromversorger sucht. Wenn der Bundesrat in diesen Tagen sein neues Gesetz zur Stromversorgung verabschiedet, geht es nicht zuletzt um Datenverarbeitung und freien Markt.
Offene Fragen im Datenschutz
Natürlich ist beides nicht gratis zu haben. Die neue Organisation kostet Geld. Geld das die Stromverbraucher bezahlen müssten. Wie viel, weiss man noch nicht. Zudem ist die neue Organisation heikel, was den Datenschutz angeht.
Es wird möglich sein, zu sehen, wer seinen Strom wofür braucht. Eine willkommene Quelle für Hacker, die in die Privatsphäre von Menschen eindringen wollen.