Immer mehr Schafhalter setzen auf Hunde beim Herdenschutz – rund 50 Hunde wurden dafür im letzten Jahr ausgebildet. Damit häufen sich die Konflikte auf den Wanderwegen in den Bergen, denn viele Wanderer fühlen sich von den Hunden bedroht.
Nun haben das Bundesamt für Umwelt BAFU und die Schweizerischen Wanderwege im Internet eine Karte veröffentlicht , die zeigt, wo die bewachten Schafherden mit Schutzhunden sind – und wo die Wanderwege durchführen.
Wenn der Wanderer keinen Herdenschutzhunden begegnen will, kann er seine Touren nun so planen, dass er sie umgeht.
Die Karte richtet sich zum Beispiel an Menschen, die selbst mit eigenen Hunden unterwegs sind oder Angst vor ihnen haben. Denn wer unterwegs einem Schutzhund begegnet, muss wissen, wie reagieren.
Die Hunde stellen sich dem Wanderer in den Weg, bellen laut und wollen ihre Schafherden beschützen. Für den Wanderer heisst das: Ruhig stehen bleiben, warten, bis sich der Hund beruhigt hat und dann langsam die Herde umgehen oder, wenn es der Weg nicht anders erlaubt, umkehren.
Wanderer gehen mit Steinen und Gewehren auf Hunde los
Gefährlich seien die Herdenschutzhunde nicht, betont Martin Baumann vom Bundesamt für Umwelt. Er weiss von 5-10 Zwischenfällen pro Jahr, bei denen ein Herdenschutzhund nach einem Menschen geschnappt habe, doch ernsthafte Verletzungen habe es bis jetzt in der Schweiz nicht gegeben.
Und nicht immer sei der Hund schuld an einem Konflikt. «Es werden Steine geworfen, es wird mit Knüppeln auf die Hunde eingeschlagen. Hunde wurden schon mit Feuerwerkskörpern beschossen oder gar mit Gewehren erschossen oder vergiftet.»
Und die Schutzhunde selber haben eben niemanden, der sie beschützt – vielleicht kann die Karte einen Beitrag dazu leisten. Die interaktive Wander- und Herdenschutz-Karte wird auf den Internetseiten des BAFU und der Schweizerischen Wanderwege laufend aktualisiert. Ab Herbst soll sie auch als App fürs Smartphone erscheinen.