Jedes Jahr landen Millionen Tonnen Plastikabfall in den Ozeanen. Durch Strömungen bilden sich an der Meeresoberfläche regelrechte Teppiche aus Plastikteilen. Der Westschweizer Segler Yvan Bourgnon hat solche Plastik-Teppiche auf seinen Reisen selber gesehen.
Weil ihm diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf gingen, hat Bourgnon ein Segelschiff konzipiert, das die Meere säubern soll: einen Müll-Fang-Quadrimaran genauer gesagt.
Treibstoff aus Solarzellen und Windrädern
Zum ersten Mal stellt er sein Projekt nun an der internationalen Erfindermesse vor, die gegenwärtig in Genf stattfindet. Bourgnon zählt auf, was er jetzt schon alles bei seiner Einmann-Weltumsegelung aus dem Meer gefischt hat: «Plastikflaschen, Plastikspielzeuge, Plastiktuben.»
Organische Abfälle aussortieren
Und so soll die schwimmende Fabrik funktionieren: Die 70 Meter lange und rund 50 Meter breite Konstruktion hat vier Rümpfe, die die Plastikobjekte blockieren und via Fliessbänder auf das Deck transportieren. Organische Abfälle werden anschliessend von Hand aussortiert, während ein Kompressor die rezyklierbaren Plastikabfälle zu Würfeln zusammendrückt. 600 Kubikmeter Plastikwürfel haben auf dem Schiff Platz. Die restlichen Abfälle verbrennt ein Ofen zu Treibstoff für den Elektromotor.
Solarzellen und zwei Windräder erzeugen weitere Energie, die für den Säuberungsvorgang genutzt wird. Vier automatische Segel sorgen für schnelles Vorwärtskommen.
Der «Sea Cleaner» als schwimmende Fabrik
Mäzene und Sponsoren sollen Boot finanzieren
Noch ist es erst ein Projekt. Doch soll die Erfindung bis in vier Jahren umgesetzt sein. Kostenpunkt: 30 Millionen Franken bei einer erwarteten Lebensdauer von 30 Jahren. Mäzene und Sponsoren sollen das erste Schiff von Bourgnon finanzieren. Dieser träumt bereits von einer ganzen Flotte – von 100 Schiffen, die die Weltmeere säubern.