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Invasiver Schädling Marmorierte Baumwanze verursacht Millionenschäden

  • Der Schweizer Obstverband schätzt die Schäden durch die Marmorierte Baumwanze für 2019 auf deutlich über drei Millionen Franken.
  • Obstproduzenten fordern wirksame Mittel gegen den aus Asien stammenden Schädling wie Nützlinge, Netze und Insektizide.

Obst- und Gemüseproduzenten sind besorgt: Die Marmorierte Baumwanze macht sich in der Schweiz breit und vernichtet dabei immer grössere Teile der Ernte. Insbesondere die Kantone Thurgau und Zürich sind betroffen, teilte der Schweizer Obstverband am Donnerstag mit.

Allein im Kanton Thurgau, wo am zweitmeisten Birnen in der Schweiz angebaut werden, rechnen Produzenten für 2019 mit einem Ertragsausfall von 25 Prozent der Ernte. Das entspricht einem Schaden von über drei Millionen Franken. Auch im Kanton Zürich liegt der Ausfall bei 25 Prozent, was sich auf 200'000 Franken beläuft.

Auf über 20 Prozent beziffern die Kantone Aargau, St. Gallen, Luzern und Zug die Ernteverluste. Damit haben sich die Schäden im Vergleich zum Vorjahr (10 Prozent) mehr als verdoppelt. Hinzu kommt Mehraufwand für Pflück- und Sortierarbeiten.

Die Marmorierte Baumwanze befällt über 200 verschiedene Wirtspflanzen. Einstiche in Früchte oder Gemüse führen zu Deformationen und bitteren Stellen, sodass sie sich nicht mehr für den Verkauf eignen. Oft ist auch eine weitere Verarbeitung nicht möglich.

Schlupfwespe gegen Baumwanze

An einer Fachtagung am Kompetenzzentrum Strickhof in Wülflingen tauschten sich diese Woche Experten aus dem In- und Ausland über die Problematik und mögliche Lösungsansätze aus. Vielversprechend könnte der natürliche Gegenspieler der Baumwanzen sein: die ebenfalls aus Asien stammende Samurai-Schlupfwespe. Diese kommt inzwischen ebenfalls in der Schweiz vor.

Daher beantragt der Schweizer Obstverband die generelle Erlaubnis für die Freilassung der Samuraiwespe, da sich diese auch ohne Zutun in der Schweiz ausbreite. Eine weitere Möglichkeit besteht im Aufhängen von Netzen.

Als schnelles und wirksames Mittel habe man aber auch eine Notfallzulassung für Insektizide beim Bundesamt für Landwirtschaft beantragt, die bisher nicht für den Einsatz gegen die Baumwanze, sondern nur gegen andere Schädlinge zugelassen sind, teilte der Obstverband mit. Darunter sind auch Mittel, die für den biologischen Anbau zugelassen sind.

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