Die Interjurassische Versammlung (IJV) will sich vor der Jura-Abstimmung im kommenden November zurückhalten: Das Gremium verzichtet auf eine Abstimmungsempfehlung, hofft aber auf eine rege Stimmbeteiligung. Das machten Vertreter der IJV am Dienstag vor den Medien in Moutier deutlich.
Die Stimmberechtigten im Kanton Jura und im Berner Jura entscheiden am 24. November, ob ein gemeinsamer neuer Kanton geschaffen werden soll. Die Alternative ist, dass der Berner Jura beim Kanton Bern bleibt und mehr Freiheiten erhält, wie die Assemblée interjurassienne in Erinnerung ruft. Beide Wege seien gangbar, machte das Gremium deutlich. Die IJV will im Abstimmungskampf höchstens eingreifen, um den interjurassischen Dialog sicherzustellen. Ihre Mitglieder - es sind je 12 aus beiden Kantonen - sind aber frei, persönliche Meinungen zu äussern und klar Position zu beziehen.
Die IJV wies vor den Medien auch auf die Gefahren des Urnengangs hin. Das Thema sei nach wie vor hochemotional. Die beiden Kantonsregierungen sollten deshalb die Einsetzung einer unabhängigen Beobachterkommission prüfen. Dieses Gremium könnte mit Hilfe des Bundes geschaffen werden und dann den Urnengang überwachen.
Die Interjurassische Versammlung mit Vertretern der Kantone Bern und Jura dient seit 1994 als Plattform für den Jura-Dialog; 2009 hatte sie die nun anstehende Abstimmung angeregt.