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Kampf gegen Klimawandel Trotz Warnsignalen passiert viel zu wenig

Extreme Sommer wie 2018 werden zur Normalität, Schneemangel selbst in 1500 Meter Höhe auch: Die neuen Klimaszenarien, die der Bund für die Jahre 2060 und 2085 berechnen liess, rütteln auf.

Die Grundzüge der Prognosen waren zwar bekannt. Aber sie sind genauer als zuvor und sie werden für viele Menschen greifbarer. Besonders nach dem heiss-trockenen Sommer, der bis in den November nachwirkt oder nach den Katastrophen-Nachrichten von der Klimafront, die sich zu häufen scheinen: von den verheerenden Bränden in Kalifornien bis zu den ungewohnt heftigen Unwettern vor kurzem in Italien.

Die Szenarien, die die Klimaforscher aufgestellt haben, untersuchen zwei verschiedene Entwicklungen: Die Weltgemeinschaft beginnt schliesslich doch noch damit, den Pariser Klimavertrag umzusetzen – oder es geht weiter wie bisher und der Ausstoss von Treibhausgasen steigt weiter.

Die Szenarien zeigen, dass sich die Anstrengung lohnen würde: Bis 2060 würde die Umsetzung des Pariser Klimavertrags etwa die Hälfte der vorausgesagten Klimaveränderungen vermeiden, bis Ende Jahrhundert gar zwei Drittel.

Pessimistische Szenarien im Auge

Der Einsatz dafür würde sich lohnen, sagt auch Reto Knutti von der ETH Zürich, der an den neuen Klimaszenarien mitgearbeitet hat. Aber wir sollten uns nicht darauf verlassen. Bisher machen alle Länder viel zu wenig, und die Welt bewegt sich in Richtung der pessimistischen Szenarien, die Knutti und seine Kollegen berechnet haben.

«Wir müssen alles tun, um das Klima zu schützen, aber wir sollten uns auch auf die pessimistischen Szenarien vorbereiten», sagt Knutti. Das würde das Risiko minimieren, dass in Zukunft Hochwasser oder Murgänge deutlich höhere Schäden anrichten als heute. Das wird etwas kosten, aber wahrscheinlich deutlich weniger, als die zusätzlichen Schäden, die auftreten würden, wenn sich die Schweiz nicht vorbereitet.

Thomas Häusler

Wissenschaftsredaktor

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Thomas Häusler ist Wissenschaftsredaktor bei SRF. Er hat in Biochemie doktoriert und eine Weiterbildung in Wassermanagement an der Uni Genf absolviert. Seit 2013 ist er Leiter der Wissenschaftsredaktion.

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