Der VCS ist eine wichtige Lobbyorganisation im Bereich Umwelt und Verkehr. Am Samstag wird das Präsidium neu besetzt. Zur Auswahl stehen ein Sozialdemokrat und ein Grüner.
Erfahrung als Vorstandsmitglied
Der eine, der dieses Amt anstrebt, ist der St. Galler SP-Kantonsrat Ruedi Blumer. Sein Ziel ist, «dass der VCS landesweit die wichtigste Umweltorganisation im Bereich Verkehr ist und bleiben muss».
Blumer sitzt schon seit vier Jahren im Vorstand des VCS und sieht sich dank dieser Erfahrungen bestens gerüstet für das Präsidium.
Mitsprache in Verkehrskommission
Demgegenüber versucht sein Gegenkandidat, der grüne Nationalrat Michael Töngi, damit zu punkten, dass er – anders als Blumer – Mitglied des Bundesparlaments ist. Er ist in der Verkehrskommission des Nationalrates. Töngi ist überzeugt, «dass es für die Vernetzung in der Verkehrspolitik wichtig ist, dass ein Bundesparlamentarier diesen Verband leitet».
Der VCS macht sich auf politischer Ebene für die Interessen von Fussgängern, Velofahrern und dem öffentlichen Verkehr stark. In letzter Zeit war der VCS allerdings häufig auch mit sich selber beschäftigt: Es gab personelle Querelen und eine Reorganisation der Geschäftsstelle.
Kritik an politischer Ausrichtung
In die Kritik gerät der VCS regelmässig bei bürgerlichen Verkehrspolitikern. Die Organisation betreibe eine einseitige, ideologische Politik, die gegen den Autoverkehr gerichtet sei, sagt Thierry Burkart, FDP-Nationalrat und Vizepräsident des Touring-Clubs der Schweiz (TCS). Gleichzeitig betont er, dass mit einzelnen Exponenten des VCS eine gute Zusammenarbeit bestehe.
«Die jetzt abtretende Präsidentin Evi Allemann war im Rat klar links positioniert», sagt Burkart. «Aber sie ist eine Person, mit der man Kompromisse schmieden konnte, die auch Verständnis hatte für eine Mobilitätspolitik, die sämtliche Verkehrsträger berücksichtigt.» Auch die Kritiker sind deshalb gespannt, wie es nach dieser Wahl weitergeht.